Selbst ein mehr als doppelt so hoher Gewinn im ersten Halbjahr reichte den Börsianern bei Nordex am Freitag nicht: Weil die Aktionäre bei dem Windkraftanlagenbauer auf einen noch deutlicheren Ertragssprung gesetzt hatten, straften sie die Papiere ab und machten nach dem Kursanstieg der vergangenen Monate Kasse. Zum Handelsschluss sackten die Titel als abgeschlagenes Schlusslicht im TecDAX um 13,50 Prozent auf 12,81 Euro ab. Damit kostete es aber immer noch mehr als vier Mal so viel wie im November 2012. Der Index selbst verlor 1,29 Prozent.

Nordex hatte einem Händler zufolge die Erwartungen verfehlt. Zwar sei das operative Ergebnis (Ebit) im ersten Halbjahr mehr als doppelt so hoch gestiegen wie im Vorjahreszeitraum, Analysten hätten sich jedoch im Schnitt ein noch stärkeres Plus erhofft. Insbesondere mit Blick auf die jüngste Kurserholung belaste dies die Papiere.

GOLDMAN SACHS SENKT GEWINNSCHÄTZUNG - BLEIBT ABER OPTIMISTISCH

Analyst Holger Fechner von der NordLB kann vor diesem Hintergrund nachvollziehen, dass der Vorstand nicht etwa die Ziele für das Gesamtjahr angehoben, sondern am vorsichtigen Geschäftsausblick festgehalten habe. Manuel Losa, Analyst bei Goldman Sachs, reduzierte seine Gewinnerwartungen etwas und senkte das Kursziel von 19,00 auf 18,20 Euro. Allerdings bleibt er optimistisch und empfiehlt weiterhin den Kauf der Papiere.

Neben den Resultaten machte ein Börsianer auch ein mittlerweile angeschlagenes Chart-Bild für die Kursverluste verantwortlich, die am Nachmittag deutlich anwuchsen. Nachdem der Kurs unter 14,03 Euro gesunken sei, habe der Abwärtsdruck nochmals zugenommen. Bei dieser Marke liege der Durchschnittskurs der vergangenen 100 Tage.