Am Rande einer digitalen Fragestunde wurde der Kompagnon von Börsenlegende Warren Buffett, der 97-jährige Charly Munger, dieser Tage gefragt, wie lange die aktuelle Aufwärtsbewegung an den Börsen noch anhalten könne. Munger wäre nicht Munger, wenn er sich auf einen präzisen Zeitpunkt festlegen ließe, aber er räsonierte dann doch recht lange über die jüngsten Kursexzesse bei Gamestop oder dem Bitcoin: "Ich glaube, dies muss böse enden, aber ich weiß nicht wann." Die Skepsis des Altmeisters ist zwar kein Signal zum Ausstieg, mahnt aber zur Vorsicht.
Es gibt viele Wege, sich eine Wahl kaputt zu machen. Mit einem unglücklichen Satz, der darauf verkürzt wurde, dass der Co-Vorsitzende ihrer Bundestagsfraktion, Anton Hofreiter, den Neubau von Einfamilienhäusern verbieten wolle, haben die Grünen einen besonders sicheren gewählt.
Seit Montag ist der langjährige Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage, im Volksmund nur die "Wirtschaftsweisen", nicht mehr Mitglied des Gremiums. Seine zweite fünfjährige Amtszeit lief ab und die Großkoalitionäre mochten sich nicht auf eine Verlängerung seines Mandats verständigen. Nun muss man wissen, dass sich Lars Feld, von dem hier die Rede ist, nichts hat zuschulden kommen lassen. Da aber Wirtschaftswissenschaftler gerne - ähnlich wie professorale Virologen oder Epidemiologen - zum Beleg von politischen Positionen herangezogen werden, passt er dem Vizekanzler und SPD-Spitzenkandidaten für die nächste Bundestagswahl nicht in den Kram. Der Direktor des Walter Eucken Instituts steht für Wettbewerb, eher niedrigere als höhere Steuern und eine möglichst zügige Rückführung der im Lockdown aufgeblähten Staatsschulden. Olaf Scholz will eher mehr Staat, fordert im Wahlkampfprogramm eine höhere steuerliche Belastung der Wirtschaft und ein möglichst langes Ignorieren der Schuldenbremse des Grundgesetzes. Das wird ein interessanter Wahlkampf.