Nvidia sticht mit seinem Gebot von sieben Milliarden US-Dollar den US-Konkurrenten Intel aus, der sechs Milliarden n die Waagschale geworfen hatte. Damit schafft es Nvidia, einer der ganz großen Hersteller von Grafikchips für Computer und Spielkonsolen, Intel auszubooten. Die Mellanox-Aktie hat von dem Bieterwettbewerb deutlich profitiert, zuvor war das Unternehmen nur etwas mehr als vier Milliarden US-Dollar wert gewesen.
Aber auch die Nvidia-Aktie gewinnt dank des eingefädelten Deals kräftig. Die einstige Überflieger-Aktie war in den letzten Monaten deutlich unter Druck gekommen, weil die Geschäftszahlen nicht die Erwartungen der Investoren erfüllen konnten. Diese hohen Erwartungen drückten sich in einem ebenso hohen KGV aus, das teilweise bei 40 und mehr lag (mittlerweile ist es auf rund 30 zurückgefallen). Zudem litt das Unternehmen zuletzt unter dem sich deutlich abschwächenden Geschäft mit Bitcoins. Um die digitale Währung zu "schürfen", werden gerne Computer mit den leistungsstarken Nvidia-Chips eingesetzt.
Mit Mellanox aber bekommt die Aktie nun neue Fantasie eingehaucht. Das 1999 gegründete Unternehmen ist der größte Hersteller von sogenannten Interconnects wie Infiniband sowie Ethernet für Server, also all dem, was man für leistungsstarke Netzwerke braucht. Mellanox ist auf Chips und Datenkabel zur Übertragung großer Datenmengen spezialisiert, produziert diese aber nicht selbst, sondern lässt sie von Auftragsfertigern wie etwa TSMC aus Taiwan herstellen. Mit der Übernahme schafft es Nvidia, sich im Geschäft mit Datencentern zu verstärken. Das Segment boomt (Sichwort: Cloud). Nvidia wird so in der Lage sein, effiziente und leistungsstarke Netzwerke zu errrichten, die gerade in großen Datencentern unabdingbar sind. Mit der Übernahme schaffen es die Kalifornier damit, sich breiter aufzustellen und sich etwas unabhängiger vom reinem Grafikprozessor-Geschäft zu machen.
Empfehlung: Kaufen.
Kursziel: 165,00 Euro
Stoppkurs: 86,00 Euro Euro