Viel Geduld erforderte die Aktie von OCI (WKN: A1W 4QF). Als vor acht Jahren der Rohstoff- und Düngemittelbereich des ägyptischen Mischkonzerns Orascom der Milliardärsfamilie Sawiris abgespaltet wurde, stieg Gates ein. Noch heute hält er 8,4 Prozent der Aktien. Die Anteile schwankten in der Folge, waren aber per saldo ein Minusgeschäft. Hohe Investitionen, gepaart mit teilweise ungünstiger Preisentwicklung, sorgten dafür, dass es immer wieder zu Rückschlägen kam. Im Moment ist die Konstellation jedoch günstig, sodass sich Gates’ Investment am Ende wirklich auszahlen könnte. Ausgehend von gestiegenen Agrarrohstoffpreisen brummt das Geschäft mit Stickstoffdüngern, die abgesetzten Mengen und Preise steigen an. Frühere Investments in Produktionsstandorte im Maisgürtel der USA zahlen sich nun aus. OCI hat kurze Wege zu den Kunden, die Energieversorgung ist preiswert. Gleichzeitig zieht aber auch das Geschäft mit Methanol, einem weiteren Standbein des Unternehmens an. Neben der wachsenden industriellen Nachfrage sorgen hier auch höhere Rohstoffpreise für mehr Ertrag.
Auf der Kostenseite ist OCI recht gut abgesichert, sodass der Preisanstieg für Rohstoffe wie Gas deutlich unterproportional belastet. Die Folge: Das Betriebsergebnis sollte sich 2021 verdoppeln und die hohen jährlichen Abschreibungen weit übersteigen, Damit wird OCI zum ersten Mal seit Jahren einen hohen Nettogewinn erzielen und könnte sogar eine stattliche Dividende zahlen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13 ist auf jeden Fall sehr niedrig und lässt der Aktie (Kurs: 21,70 Euro) viel Luft nach oben. Die Kursziele reichen bis 31 Euro. So hoch notierte der Titel nur kurz nach dem Börsengang 2014.