Die frühere Siemens-Tochter hat seit langem mit dem technologischen Wandel auf den Lichtmärkten zu kämpfen, kommt aber in den zurückliegenden Monaten deutlich voran. Bereits im vergangenen Geschäftsjahr hatte der Konzern wieder schwarze Zahlen geschrieben. Zwar drückte im ersten Quartal 2014 der starke Euro den Umsatz ein wenig, operativ verdiente der Konzern aber mehr Geld. Die Börse feierte die Zahlen des im MDAX (MDAX) notierten Unternehmens beinahe überschwänglich.

    "Wir sind mit dem Beginn des Geschäftsjahres zufrieden", sagte Vorstandschef Wolfgang Dehen am Mittwoch in München. Mit Blick auf das Sparprogramm, das auch den Abbau Tausender Stellen weltweit vorsieht, sagte er: "Die positiven Effekte unseres umfassenden Verbesserungsprogramms "Osram Push" werden zunehmend auf breiter Basis sichtbar." Es gelinge dem Unternehmen, "den Übergang ins digitale Lichtzeitalter" voranzutreiben. Unter anderem profitiert Osram vom wachsenden Bedarf der Autoindustrie an innovativer Beleuchtung.

GEWINNSPRUNG UNERWARTET HOCH

    Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum blieb der Gewinn im ersten Quartal mit 68 Millionen Euro unter dem Strich zwar stabil, jedoch stieg der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) um 14 Prozent auf 123 Millionen Euro. Der Gewinnsprung fiel höher aus als von Experten erwartet.

    Vor allem an der Börse kam diese Steigerung gut an. Die Aktien des Lichtspezialisten schossen im frühen Handel auf den höchsten Wert seit dem Börsengang im Juli 2013. Am Mittag stand das Papier mit 5,6 Prozent im Plus. Seit dem Start an der Börse hat sich der Kurs mehr als verdoppelt. Bereits am Dienstag hatten gute Zahlen im Lichtgeschäft des Konkurrenten Philips Anleger freudig gestimmt und die Osram-Aktien um knapp drei Prozent in die Höhe getrieben.

LED-PRODUKTE ALS TREIBER

    Da störte es auch nicht, dass der Umsatz im ersten Quartal wegen des starken Euro um zwei Prozent auf 1,33 Milliarden Euro zurückging - ohne die Währungsverluste wäre der Erlös um zwei Prozent gestiegen.

    Treiber war einmal mehr das Geschäft mit LED-basierten Produkten. Diese steuerten im ersten Quartal ein Drittel zum Umsatz bei und damit deutlich mehr als vor einem Jahr.

BÖRSENWERT HAT ENORM ZUGELEGT

    Seit der Abspaltung von Siemens ist der Börsenwert von Osram um fast 100 Prozent auf knapp fünf Milliarden Euro gestiegen. Dabei war der Weg in die Selbstständigkeit nicht einfach.

    Die Trennung von Siemens erwies sich als zähe Angelegenheit. Siemens - 1919 bei Osram eingestiegen - wollte eigentlich mit einem klassischen Börsengang Geld einsammeln. Am Ende musste der Konzern aber etwas drauflegen. Statt die Papiere des traditionsreichen Unternehmens zu verkaufen, buchte Siemens seinen Aktionären für zehn Siemens-Papiere je eine Osram-Aktie ins Depot. Siemens ist seitdem mit weniger als 20 Prozent an Osram beteiligt - wie lange die Münchner noch bleiben, ist offen.dpa-afx