Die SEC prüft bereits seit 2013, ob der vor allem für Kleinanleger aufgelegte, börsennotierte Fonds Pimco Total Return Active ETF kleine Positionen von Hypothekenpapieren richtig bewertet hat. Die SEC habe Pimco nun um eine Stellungnahme gebeten ("Wells Notice"), um die Vorwürfe gegebenenfalls zu entkräften. Kann der Fondsverwalter das nicht, würde die SEC eine Zivilklage anstrengen.
Mit dem Ende Februar 2012 aufgelegten ETF wollte Pimco vom Erfolg seines Fonds-Flaggschiffs Pimco Total Return profitieren. Der ETF kopierte dessen Strategie, schnitt aber sogar besser ab als das Original. Der ETF wies nach Daten von Morningstar in den ersten vier Monaten seines Besstehens einen Wertzuwachs von 6,2 Prozent aus, fast doppelt so viel wie der Pimco Total Return.
Das ließ den ETF von anfangs 100 Millionen Dollar bis zum Abschied von Gross Ende September 2014 auf 3,6 Milliarden Dollar anschwellen. Heute stecken noch 2,5 Milliarden Dollar in dem ETF.
Pimco erklärte, die SEC untersuche auch die internen Regularien und Sicherheits-Mechanismen des Unternehmens. Man sei aber zuversichtlich, dass die Angelegenheit das Geschäft mit den Kunden nicht beeinträchtigen werde.
Gross hatte Pimco mitgegründet und den einstigen Vorzeigefonds Total Return verwaltet. Im September verließ er das Unternehmen im Streit mit der Allianz-Führung. Seit April ist der Total Return nicht mehr der weltgrößte Anleihefonds. Im Juni verwaltete er noch 102,8 Milliarden Dollar. Zu seinen besten Zeiten im April 2013 waren es 293 Milliarden Dollar. Gross arbeitet inzwischen bei der kleineren Fondsgesellschaft Janus Capital Group. Eine Sprecherin von Janus war für eine Stellungnahme zu den Vorwürfen nicht zu erreichen.