Der MDAX hat am Donnerstag einen eindeutigen Gewinner, der zwischenzeitlich einen zweistelligen Kurssprung hinlegte. Zudem sieht der weitere Ausblick vielversprechend aus.
Mit einem Plus von zwischenzeitlich 13,6 Prozent katapultierte sich der Spezialverpackungshersteller Gerresheimer am Donnerstag an die Spitze des MDAX. Dem Papier gelang durch das Überschreiten der 100 Euro-Marke zudem ein echter Befreiungsschlag, nachdem die Aktie seit November im Chart in einer Seitwärtsbewegung zwischen 85 und 95 Euro feststeckte. Grund für den starken Anstieg ist ein Unternehmensausblick für das Geschäftsjahr 2024 (per Ende November) mit Umsatzplus, das die Erwartungen übertreffen konnte. Zudem schrieb David Adlington von der US-Bank JPMorgan, dass die Prognosen für 2025 eine starke Wachstumsbeschleunigung signalisieren.
Biotech-Branche als Antreiber
Gerresheimer profitiert dabei vor allem von benötigten Verpackungen für empfindliche Medikamente. Zwar werde man die entfallenden COVID-Erlöse mit Injektionsfläschchen zu Beginn des Geschäftsjahres noch spüren, teilte der Finanzchef Bernd Metzner der Nachrichtenagentur dpa-AFX mit. Aber vor allem das Geschäft mit Verpackungen, Spritzen und Auto-Injektoren für GLP-1 Medikamente, die bei Diabetes oder zum Abnehmen genutzt werden, soll auch in Zukunft boomen.
In den USA und Europa sind mit Eli Lilly und Novo Nordisk gleich zwei große Pharma-Unternehmen genau in diesem Bereich tätig und haben beide absolute Blockbuster-Medikamente bereits veröffentlicht oder in Vorbereitung. Beide Aktien hatten zuletzt stark angezogen und weitere Kursfantasien geweckt. Das Geschäft von Gerresheimer hängt schlussendlich also auch etwas am Erfolg solcher Medikamente. Der Ausblick ist derzeit aber glänzend und bis zum Rekordhoch von 123 Euro im letzten September ist noch etwas Luft nach oben.
Mit Material von dpa-AFX
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