Hohe Nachfrage nach Porsche Aktien. Die Zeichnungsfrist ist abgelaufen und der Ausgabepreis liegt wohl am oberen Ende der Preisspanne. Was für Anleger nun am Donnerstag wichtig ist. Von Wolfgang Ehrensberger
Der Porsche-Börsengang steuert auf seinen Höhepunkt zu: Die Erstnotiz an der Frankfurter Börse am morgigen Donnerstag. Nach einer Begrüßungsrede von Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer wird VW- und Porsche-Chef Oliver Blume persönlich den Startschuss geben.
Noch am Vorabend der Feier soll der Ausgabekurs der knapp 114 Millionen stimmrechtslosen Vorzugs-Aktien des Autobauers veröffentlicht werden. Er wird dank der hohen Nachfrage aus dem In- und Ausland voraussichtlich am oberen Ende der Preisspanne von 76,50 bis 82,50 Euro liegen. Damit könnte VW aus dem Initial Public Offering bis zu 9,4 Milliarden Euro einnehmen. Es wäre die größte Neuemission seit der Deutschen Telekom 1996 mit Erlösen von rund 9,65 Milliarden Euro. Die Emission war mehrfach überzeichnet. Das obere Ende der Preisspanne entspricht einem Börsenwert von rund 75 Milliarden Euro.
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen und Marktturbulenzen könnte die größte Emission seit 25 Jahren damit ein Erfolg werden. Privatanleger sollen Aktien im Volumen von einer Milliarde Euro gezeichnet haben. Zudem hatten sich vier VW-Ankeraktionäre, darunter Katar und der norwegische Staatsfonds, bereits im Vorfeldverpflichtet, Aktien für 3,7 Milliarden Euro zu zeichnen – das sind 40 Prozent des gesamten Emissionsvolumens.
Die Investoren setzen darauf, dass die Marke Porsche wegen ihrer hohen Ertragskraft als Luxusautobauer auch in schwierigen Zeiten weltweit gefragt bleibt. Porsche gilt neben dem bereits börsennotierten italienischen Autobauer Ferrari, der aber deutlich kleiner ist, als weltweit bester Sportwagenbauer. Nimmt man die entsprechenden Gewinnmultiplikatoren von Ferrari als Vergleichsmaßstab, könnte Porsche auf einen Marktwert von weit über 100 Milliarden Euro kommen und läge damit über dem weitaus größeren VW-Konzern (83 Milliarden Euro).
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz.
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