Die Esma werde die Antworten der Beteiligten nun auswerten und dann entscheiden, ob sie Maßnahmen ergreife, sagte der Esma-Sprecher der Zeitung.
Auch von den Wettbewerbshütern in Brüssel droht den Börsenbetreibern Ungemach. "Die Esma steht in Kontakt mit der EU-Wettbewerbskommission, bei der auch Beschwerden eingegangen sind", erklärte der Esma-Sprecher. Die Kommission beobachte die Situation, habe jedoch noch kein formelles Verfahren eingeleitet.
Nach der seit Anfang des Jahres geltenden Mifid-II-Richtlinie müssen die Börsen ihre Daten "zu angemessenen wirtschaftlichen Konditionen" bereitstellen. Börsenbetreiber haben ihre Preise für bestimmte Marktdaten zum Jahreswechsel zum Teil erheblich angehoben. Banken, Broker und Hochfrequenzhändler werfen den Börsenkonzernen vor, ihre monopolartige Stellung in einigen Marktbereichen auszunutzen. Die Börsen weisen dem Bericht zufolge die Kritik zurück.
"Gestiegen sind die Kosten vor allem für professionelle Nutzer, bei denen unsere Daten direkt in die Systeme einfließen, etwa bei Algo-Tradern oder bankeigenen Handelsplattformen", sagte Deutsche-Börse-Manager Hartmut Graf dem "Handelsblatt". Das Preismodell für die automatisierte Datennutzung sei zehn Jahre alt gewesen. "Dort war eine Anpassung überfällig - auch vor dem Hintergrund, dass die automatisierte Nutzung von Daten stark zugenommen hat."