Künftig sollen primär Gläubiger und Aktionäre für die Abwicklung einer Bank zahlen, ohne den Steuerzahler zu belasten. Bisher konnten Großbanken mit einer Rettung durch den Staat rechnen, wenn sie in Schieflage gerieten. Denn ihr Zusammenbruch könnte das Finanzsystem als Ganzes destabilisieren.

In Großbritannien und der Schweiz sehen die S&P-Analysten dieses Rettungsnetz jetzt eindeutig als nicht mehr gegeben. Deshalb stuften sie die Bonitätsnoten verschiedener Institute gleich um ein bis zwei Stufen herab. Betroffen sind etwa Barclays, Credit Suisse, HSBC und RBS. In Deutschland wiederum ist den Experten die Bewertung der Rettungsaussichten noch zu unsicher. Die Ratings von Deutscher Bank und Commerzbank stehen daher nun auf der Beobachtungsliste für eine mögliche Herabstufung. Eine Entscheidung über die künftige Einstufung soll bis zum Frühjahr fallen.

Auch andere Ratingagenturen hatten zuletzt angekündigt, sich die Banken-Bewertungen vor dem Hintergrund der neuen europäischen Abwicklungsregeln noch einmal anzuschauen. Ein schlechteres Rating verteuert in der Regel die Refinanzierung der Institute.

Reuters