Der Rüstungskonzern und Automobilzulieferer Rheinmetall ist im dritten Quartal in allen Bereichen bei Umsatz und Gewinn gewachsen und bleibt auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Wie geht es jetzt an der Börse für die Rheinmetall-Aktie weiter? Von Lars Winter
Im dritten Jahresviertel legte der Umsatz im Jahresvergleich um 12,5 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro zu, das operative Ergebnis wuchs in diesem Zeitraum um 10,4 Prozent auf 117 Millionen Euro. Unter dem Strich blieben 86 Millionen Euro hängen, nach einem Nettogewinn von 77 Millionen Euro vor einem Jahr.
Nach den ersten drei Quartalen lagen die Erlöse insgesamt bei 4,1 Milliarden Euro, ein Plus von 6,5 Prozent. Ohne die positiven Umrechnungseffekte infolge des schwachen Euro wäre es jedoch nur ein Plus von 4,5 Prozent gewesen. Das operative Ergebnis stieg um neun Prozent auf 297 Millionen Euro. Vor allem das margenstarke Geschäft mit Waffen und Munition, das mit einem Plus von 21,4 Prozent auf 149 Millionen Euro einen Rekordauftragseingang verzeichnete, habe zu der Ergebnisverbesserung beigetragen, wie auch das Kostenmanagement.
Besonders starkes Schlussquartal erwartet
Rheinmetall sieht sich auf anhaltendem Wachstumskurs: Nach einem Rekordwert beim operativen Ergebnis in den ersten neun Monaten erwartet Rheinmetall-Chef Armin Papperger ein "besonders starkes" Schlussquartal vor allem im Rüstungsgeschäft. Im Rüstungsgeschäft profitiere Rheinmetall in den kommenden Monaten von den umfangreichen Auftragsvergaben aus den gestiegenen Verteidigungsbudgets. Bei den zivilen Produkten trieben zunehmend Aufträge mit Komponenten und Systemen zur Elektrifizierung des Antriebs die Entwicklung an.
Papperger bekräftigte seine Jahresziele: 2022 sollen die Umsätze weiterhin aus eigener Kraft um rund 15 Prozent gegenüber Vorjahr zulegen, bei einer operativen Marge von elf Prozent. 2021 setzten die Rheinländer knapp 5,7 Milliarden Euro um.
Rheinmetall-Aktie weiterhin attraktiv bewertet
Zwar ist Rheinmetall auf Basis der Schätzungen für 2023 mit einem KGV von knapp zwölf etwas höher bewertet als der DAX-Durchschnitt, im Vergleich zum MDAX, in dem das Papier enthalten ist und dessen Gewinnvielfaches im Schnitt bei 15 liegt, ergibt sich aber bereits heute ein deutlicher Abschlag. Da die Mühlen des Staats bekanntlich langsam mahlen, gehen Analysten davon aus, dass der Löwenanteil der Zusatzerträge aus den 100 Milliarden Euro Sondervermögen, das die Ampelkoalition für die Bundeswehr beschlossen hat, erst 2024 oder später in der Rüstungsindustrie ankommen werden. Daher gehen die Konsensschätzungen von einem Anstieg des Ergebnisses je Aktie von 2023 auf 2024 von 13,57 auf 16,65 Euro aus. Auf dieser Basis sinkt das KGV auf knapp unter zehn, was für weitere 50 Prozent Aufwertungspotenzial spricht.
Die Rheinmetall-Aktie bleibt nach Einschätzung von BÖRSE ONLINE ein Kauf.
Kursziel: 230 Euro
Stoppkurs: 129 Euro
Übrigens: Die Rheinmetall-Aktie befindet sich auch im BÖRSE ONLINE Stabile Werte Index. Mit diesem Indexzertifikat mit der WKN DA0ABL setzen Anleger auf stabile Aktien, wie etwa auch Barrick Gold, Nestle oder Microsoft.
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