Das dürfte die Rheinmetall-Anleger freuen: Anziehende Geschäfte in seiner Automobilsparte lassen den MDAX-Konzern optimistischer auf das Gesamtjahr 2020 blicken. Auch zeigte sich das Unternehmen nach Vorlage der Zahlen zum abgelaufenen dritten Quartal für seine Rüstungssparte wieder zuversichtlicher.

Der Düsseldorfer Konzern hat von im Juli bis September in seiner Automobilsparte ein operatives Ergebnis von 29 Millionen Euro erzielt - nachdem infolge der Krise für das erste Halbjahr ein operatives Ergebnis von minus 41 Millionen Euro ausgewiesen werden musste. Im Vorjahr hatte der Gewinn im dritten Quartal noch 43 Millionen Euro betragen. Für das Gesamtjahr rechnet Rheinmetall im Automobilgeschäft nun mit einem operativen Jahresergebnis von 10 bis 20 Millionen Euro.

Noch zur Jahresmitte sah es für den Automotivbereich düster aus. Zum Halbjahr 2020 prognostizierte Rheinmetall eine Spanne zwischen einem Minus von 30 Millionen und einem Break-even bis Jahresende.

Rüstungssparte zeigt sich von Corona unbeeindruckt


Im Rüstungsgeschäft stieg das operative Ergebnis auf 76 Millionen Euro, nach 64 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Hier profitieren die Düsseldorfer von Auftragseingängen seitens der Nato-Partner. Dazu zählten die Beschaffung neuer Waffensysteme und Wartungs- beziehungsweise Modernisierungsaufträge bereits ausgelieferter Systeme.

Im nicht von der Corona-Krise belasteten Rüstungsgeschäft will Rheinmetall eigenen Aussagen zufolge noch profitabler arbeiten als bisher vorausgesagt. Mit Blick auf die Jahresprognose soll die operative Ergebnismarge, die zuletzt mit rund zehn Prozent prognostiziert wurde, nun zwischen zehn und elf Prozent liegen.

Rheinmetall-Chef Armin Papperger sagte: "Unsere robuste Geschäftsentwicklung verdanken wir dem starken Defence-Bereich ebenso wie dem strikten Kostenmanagement bei Automotive".

"Alles in allem klingen die Aussagen etwas zuversichtlicher als der Markt erwartet hatte", kommentierte ein Händler die Q3-Zahlen und die Jahresprognose von Rheinmetall. Es passe ins Bild, dass der Verlust im dritten Quartal weniger hoch ausgefallen sei als erwartet.

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Die Rheinmetall-Aktie notiert aktuell auf 68,04 Euro, ein Minus von 2,07 Prozent zum Vortagesschluss. Von seinem Jahrestief von 53,74 Mitte März zeigt sich der Titel erholt.

Innerhalb eines Jahres hat die Rheinmetall-Aktien jedoch rund 40 Prozent an Wert eingebüßt. Die weitere Erholung des Aktienkurses hängt eng mit dem Verlauf der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Auswirkungen auf den Automobilsektor zusammen. Sollte die Nachfrage nach Neuwagen weiter anziehen, könnte sich die Rheinmetall-Aktie als Turnaround-Kandidat für spekulative Anleger erweisen.

Daher:
Kaufen einer kleinen Position mit Kursziel 75,00 Euro.
Stopp bei 62,00 Euro.



Mit Material dpa-AFX und rtr