Die wachsenden Hoffnungen auf einen Waffenstillstand in der Ukraine drücken Rüstungswerte. Bei Rheinmetall, Renk und Hensoldt halten die Gewinnmitnahmen an - und es kommt neue Unsicherheit hinzu.
Rüstungsaktien reagieren derzeit extrem sensibel auf politische Nachrichten. Die jüngsten Gespräche über Sicherheitsgarantien für die Ukraine in Berlin reichten aus, um Rheinmetall, Renk und Hensoldt erneut deutlich unter Druck zu setzen, Dabei gilt es als ausgemacht, dass die Verteidigungs-Budgets in Europa langfristigen hoch bleiben - egal, was in der Ukraine passiert.
Diplomatie als kurzfristiger Kurstreiber bei Rheinmetall, Renk und Hensoldt
Auslöser der neuen Kursschwäche sind Signale, dass es in den Gesprächen Fortschritte gegeben habe. Die Börsianer preisen deshalb jetzt ein, dass ein Ende des Ukraine-Kriegs die Dringlichkeit weiterer „Sofortbestellungen“ mindern könnte. Entsprechend fielen Rüstungstitel im frühen Handel teils kräftig. Bei Rheinmetall kommt hinzu, dass die Aktie zudem unter kurzfristige Trendmarken gefallen ist.
Gleichzeitig zeigt der Kursrutsch auch, dass der Markt Rüstungsaktien derzeit weniger anhand der durchaus vorhandenen Auftragsmeldungen handelt, sondern sich stärker nach geopolitischen Schlagzeilen richtet. Das erhöht die Volatilität und – soweit es sich dabei um "Friedensmeldungen" handelt – das Abwärtspotential. Zumal ein Donald Trump im weißen Haus auf der einen und ein ausgebuffter Wladimir Putin auf der anderen Seite ständig ein für Anleger ungünstiges Hin und Her beim Newsflow auslösen.
Auch die charttechnische Situation belastet
Charttechnisch sieht es für alle drei Aktien derzeit nicht rosig aus. Besonders illustrativ ist der Chart der Rheinmetall-Aktie (ISIN: DE0007030009):
Einerseits ist im Chart gut erkennbar, dass die Rheinmetall-Aktie um die bedeutsame Marke von 1480 Euro kämpft. Ein signifikantes Unterschreiten dieser Marke würde das Vorliegen eines Doppel-Tops bedeuten (Chart). Anleger, die in Rheinmetall investiert sind, müssten dann – unabhängig von den Fundamentaldaten – mit einem weiteren, empfindlichen Kursrückgang rechnen.
Hinzu kommt, dass die Rheinmetall-Aktie am 15. Dezember 2025 auch unter die von vielen Anlegern beachtete 200-Tage-Linie gefallen ist. Sie steht auch kurz vor dem Sturz unter die 50-Wochen-Linie (siehe nächste Abbildung), was als weiteres bärisches Zeichen gilt.
Auch der Blick auf technische Indikatoren, wie den oft beachteten MACD, gibt derzeit weder auf Tages- noch auf Wochenbasis Anlass zur Hoffnung auf steigende Kurse in der näheren Zukunft.
Fazit zur Rheinmetall-, Renk- und Hensoldt-Aktie:
Der deutschen Rüstungstiteln Rheinmetall, Renk und Hensoldt läuft es derzeit grundsätzlich fundamental gut, aufgrund der drehenden Stimmung im Markt erscheint aber derzeit der Einstieg in Rüstungsaktien vom Timing her eher nicht geboten.
Anleger, die nicht auf Einzelaktien setzen wollen, werden vermutlich mit dem "Aktien für die Ewigkeit Index" glücklicher.
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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Renk.