Die Aktie des Rüstungskonzern Rheinmetall startet am Mittwoch mit einem kräftigen Kursplus in den Handel. Grund ist ein Gewinnsprung im zweiten Quartal. Aber zieht das Wertpapier jetzt wieder richtig an oder folgt bald der nächste Rücksetzer?

Um die drei Prozent konnte die Aktie des Rüstungskonzerns Rheinmetall am Mittwoch im frühen Handel zulegen, nachdem ein deutlicher Gewinnsprung im zweiten Quartal Anleger und Analysten überrascht hatte. Damit konnte sich Rheinmetall über der Marke von 500 Euro festsetzen. 

Grund für den hoheh Gewinn waren unter anderem höhere Wehrausgaben westlicher Staaten. Bei einem Umsatzanstieg um fast die Hälfte auf gut 2,2 Milliarden Euro habe sich das operative Ergebnis im Jahresvergleich auf 271 Millionen Euro mehr als verdoppelt, teilte der DAX-Konzern am Mittwoch auf Basis vorläufiger Zahlen mit. Das übertraf die Erwartungen der Analysten. Die Jahresziele bestätigten die Düsseldorfer.

Rheinmetall (WKN: 703000)

Auftragseingang stützt Rheinmetall-Aktie weiter

Die positive Geschäftsentwicklung sei im Wesentlichen auf vorgezogene Umsätze im Bereich Waffe und Munition sowie auf einen höheren Umsatzbeitrag der Rheinmetall Expal Munitions zurückzuführen. Rheinmetall hatte den spanischen Munitionshersteller zum 1. August vergangenen Jahres übernommen. Zudem sprach Rheinmetall nun von einem starken Auftragseingang im zweiten Quartal dank der Umsetzung der Beschaffungsprojekte aus dem Sondervermögen der Bundeswehr. 

Rheinmetall-Aktie auf dem Weg zum Allzeithoch?

Kann dieser Schub die Aktie von Rheinmetall jetzt auch wieder in die Richtung der Bestmarke bei rund 570 Euro drücken, die das Papier in diesem Jahr erreichen konnte? Zumindest haben auch einige Analysten ihre Kursziele schon etwas angepasst. Zuletzt hatte die DZ Bank den fairen Wert für Rheinmetall von 524 auf 556 Euro angehoben und rät zum Kauf des Titels. Rheinmetall ist den Angaben zufolge ein wesentlicher Profiteur des Verteidigungsaufbaus im Westen. Auch die geplante, gemeinsame Panzerproduktion mit Leonardo aus Italien wird positiv gesehen.

Eine neue Rallye bis zum Allzeithoch bei 570 Euro ist durch den Rückenwind aber nicht in Stein gemeißelt. Laut der Schweizer Bank UBS sind in die Aktie die zusätzlichen Verteidigungsausgaben in Europa schon eingepreist und in den Jahren 2022 und 2023 gab es bei dem Rüstungskonzern die Tendenz, nach einer starken Rallye in den ersten Jahresmonaten, die es auch 2024 gab, erstmal in eine Seitwärtsbewegung überzugehen. In den letzten Jahren hielt diese bis November an. 

Zudem war es in diesem Jahr schon zweimal nach dem Allzeithoch zu besonders starken Gewinnmitnahmen gekommen. Anleger sollten also abwarten, wie nachhaltig der Kurssprung ist und womöglich erst beim nächsten Dip zuschlagen. Die vollständigen Quartalszahlen will Rheinmetall übrigens am achten August veröffentlichen.

Mit Material von dpa-AFX

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