Alle Aktien des deutschen Leitindex im Check. Heute: BASF. Schafft der schwer angeschlagene Chemie-Riese den Turnaround oder ist der Standort Deutschland bald passé?


Über keinen DAX-Konzern ist im vergangenen Jahr wahrscheinlich öfter berichtet worden, als über den Spezialchemieproduzenten BASF. Das Unternehmen mit seiner Hauptproduktionsstätte in Ludwigshafen wurde aufgrund der Angst vor einem Blackout nicht nur an der Börse stark verprügelt.

Auch aus der Presse gab es für Chef Rainer Brudermüller massive Kritik, da dieser mehrmals äußerte, motiviert zu werden, den Standort Deutschland unter dieser Politik zu verlassen.

Ist die Gaskrise vorbei?

Doch die große Frage ist natürlich, ob die Gaskrise endlich vorbei ist. Sollte nämlich einmal die Zufuhr für das Unternehmen ausbleiben, so hätte das milliardenschwere Abschreibungen und Schäden zur Folge. Im Zuge dessen hat sich die Aktie auch beinahe halbiert, auch wenn nach der jüngsten Rallye am Markt nur noch ein Minus von 21 Prozent auf Basis der letzten zwölf Monate steht.

Der Grund dafür ist nämlich, dass die Börse schon längst begonnen hat, eine Gaskrise auszupreisen. Allerdings wissen wir nicht, was das neue Jahr bringt und auch 2023 dürfte kein russisches Gas nach Deutschland fließen, sodass das Unternehmen vielleicht im Winter wieder vor demselben Problem steht.

BASF-Aktie: Noch günstig?

Ob die Risiken bei der Aktie also noch adäquat eingepreist sind, ist fraglich. Auch ist fraglich, was nun mit BASF in Zukunft passiert. Ein Rückzug aus Deutschland wäre sicherlich ein positives Signal für die Börse, denn die hohen Energiekosten und das wirtschaftsfeindliche System sind nicht zuletzt im vergangenen Jahr in das Bewusstsein der Aktionäre gerückt.

Trotzdem ist die Aktie mit einem KGV von 9,2 und einer Dividendenrendite von 6,5 Prozent weiterhin ein Schnäppchen, auch wenn es nicht sicher ist, ob die Ausschüttung bei Materialisierung der Risiken aufrechterhalten werden kann.

BASF: Besser fernhalten

Aus verschiedenen Gründen sollten sich risikoaverse Anleger also von dem Papier fernhalten, da es hier sicherlich in den nächsten Jahren einige wegweisende Entwicklungen gibt. Wer aber mutig ist, kann hier einsteigen und auf positive Entscheidungen von Politik und Management hoffen.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF