Der nun festgelegte Preis für eine Aktie bewertet Rocket Internet mit 6,7 Milliarden Euro. Bis zu 24 Prozent der Anteile sind künftig in den Händen von neuen Investoren. Feste Aktienorders über knapp 600 Millionen Euro hatte Rocket schon vor Beginn der Zeichnungsfrist in der Tasche. Organisiert wird der Börsengang von Berenberg, JPMorgan und Morgan Stanley.
Die Holding gründet vor allem in Schwellenländern wie Indien und Brasilien wie am Fließband Online-Dienstleister - vom Möbelhändler bis zum Taxi-Dienst. Rocket bedient sich dabei Geschäftsmodellen, die andere Startup-Unternehmer etwa in den USA schon mit Erfolg erprobt haben. Die Rocket-Firmen, die im Schnitt erst zwei Jahre alt sind, schreiben in der Regel aber noch hohe Verluste. Mit dem Börsengang hat Rocket mehr als zwei Milliarden Euro auf der hohen Kante.
Oliver Samwer will künftig die neu gegründeten Unternehmen bei Erfolg auf Dauer behalten und nicht mehr wie bisher rasch Anteile an andere finanzkräftigere Investoren abgeben. "Ich bin davon überzeugt, dass Rocket überaus gut positioniert ist, um die Wachstumschancen des Internethandels vor allem in den aufstrebenden Märkten zu nutzen und die führende Internetplattform außerhalb der USA und Chinas zu werden", sagte Samwer. Er und seine beiden Brüder geben ebenso wie die anderen Alt-Eigentümer beim Börsengang keine Anteile ab. Die Beteiligung des Global Founders Fund der Samwers wird aber auf knapp unter 40 von 52 Prozent verwässert. Der schwedische Internet-Investor Kinnevik hält künftig noch 14 Prozent.
Der ebenfalls von den Samwers und Kinnevik beherrschte Online-Modehändler Zalando hatte am Mittwoch ein eher enttäuschendes Börsendebüt gefeiert. Zum Xetra-Handelsschluss lag die Zalando-Aktie mit 21,50 Euro genau wieder auf dem Kurs, zu dem die Papiere ausgegeben worden waren. Das Unternehmen hatte die Aktien für einen Euro weniger ausgegeben als möglich, obwohl die Nachfrage ebenfalls zehn Mal so groß gewesen war wie das Angebot.
rtr