Seit Wochenbeginn summiert sich damit das Minus bei den Rocket-Internet-Aktien auf knapp 5 Prozent. Dabei hatten sich die Papiere in den letzten Wochen noch etwas gegen ihre monatelange Talfahrt gestemmt, die erst Ende März bei gut 15 Euro gestoppt wurde.
Die Beteiligungsgesellschaft Kinnevik trennte sich nun von 10,9 Millionen Rocket-Aktien zum Stückpreis von 20 Euro. Da die Haltefrist nach der letzten Veräußerung jüngst abgelaufen sei, habe der Schritt eigentlich nicht sonderlich überrascht, sagte ein Händler. Dennoch sei die Platzierung natürlich eine Belastung. Der Experte hält aber eine Kurserholung für möglich, da der Aktienüberhang durch den erwarteten Schritt von Kinnevik nun Vergangenheit sei.
Bereits Ende Februar hatte Kinnevik begonnen, sich bei Rocket Internet aus dem Staub zu machen. Der seinerzeit überraschende Schritt hatte die Anleger verschreckt und die Anteilsscheine auf Talfahrt Richtung Rekordtief geschickt.
Von ihrem Rekordhoch bei gut 60 Euro Ende November 2014 kurz nach dem Börsengang sind die Aktien von Rocket Internet damit weit entfernt. Das Unternehmen musste in der Vergangenheit immer wieder die Werte wichtiger Beteiligungen nach unten korrigieren.
Seit Ende April aber häufen sich die guten Nachrichten. So arbeiten sich die Beteiligungen der Berliner allmählich aus den roten Zahlen raus. Analyst Alexander Rummler von Oddo Seydler blickt denn auch eher positiv in die Zukunft. Sollte der Börsengang des Essens-Lieferdienstes Delivery Hero gelingen, könnte sich das Geschäftsmodell von Rocket Internet als erfolgreich erweisen.
Rocket Internet wartet derweil auf die Aufnahme in den MDAX der mittelgroßen Unternehmen. Entscheidend ist dafür der Börsenwert der frei handelbaren Aktien. Dieser steige nun durch den Ausstieg von Kinnevik, schrieb Analyst Lucas Boventer von Warburg Research./la/mis/ag