Zwar ist die Start-up-Schmiede der Samwer-Brüder noch meilenweit von schwarzen Zahlen entfernt. Immerhin konnte Rocket Internet die Verluste im Vergleich zum Vorjahr begrenzen, von 342 Millionen Euro auf "nur noch" 86 Millionen Euro im ersten Quartal. Auch von Profitabilität ist Rocket Internet meilenweit entfernt. Doch die Marge verbesserte sich von minus 22,6 Prozent im Vorjahresquartal auf jetzt minus 14,7 Prozent.

"Wir sind davon überzeugt, dass unsere ausgewählten Unternehmen in diesem Jahr weitere Fortschritte auf dem Weg in Richtung Profitabilität verzeichnen und in nachhaltiges Wachstum investieren werden", übte sich Vorstandschef Oliver Samwer im Optimismus. Bis Jahresende sollen drei Beteiligungen die Gewinnzone erreichen.

Tatsächlich haben sich die wichtigsten Jungunternehmen unter den Flügeln von Rocket Internet verbessern können. Der Essenslieferdienst Delivery Hero konnte den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr mit 121 Millionen Euro knapp verdoppeln. Insidern zufolge soll die Mutter von Foodora und Lieferheld im Sommer an die Börse gehen. Hello Fresh, dessen Börsengang 2015 verschoben worden war, könnte im Herbst folgen. Hello Fresh, ein Lebensmittelversender erhöhte den Umsatz um 45 Prozent auf 205 Millionen Euro.

Unterm Strich schrumpfte der Konzernumsatz der Rocket-Holding jedoch um 42 Prozent auf neun Millionen Euro. Das Berliner Unternehmen begründete dies mit der Entkonsolidierung von Tochtergesellschaften und dem Rückgang der Beratungsleistungen.

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Einschätzung der Redaktion



Oliver Samwer hat von Profitabilität gesprochen - aber diesen Zustand bislang nie erreicht. Doch mittlerweile sind drei der rund hundert Start-ups im Rocket-Universum kurz vor der Marktreife. Bis Ende des Jahres könnte neben Delivery Hero, Hello Fresh auch der Onlinemodehändler Global Fashion Group Marktreife erreichen. Und wenn Rocket Internet anfängt zu verkaufen, werden auch die Aktionäre belohnt.

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Zielkurs: 37,00 Euro
Stoppkurs: 19,80 Euro