Rocket erwartet insgesamt eine Verzwanzigfachung des investierten Kapitals von 18 Millionen Euro, betonte die Berliner Start-up-Holding am Mittwoch. "Lazada war ein großer Erfolg für uns", sagte Rocket-Internet-Chef Oliver Samwer. An der Börse grenzte die Rocket-Aktie Verluste ein und lag 1,5 Prozent im Minus.
Finanzkreisen zufolge stoßen die Papiere des Essens-Lieferdienstes Delivery Hero auf hohe Nachfrage. Aufträge unter 25,50 Euro werden wahrscheinlich nicht zum Zuge kommen, wie zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Das Unternehmen hatte die Papiere ursprünglich zu 22,00 bis 25,50 Euro angeboten. Delivery Hero will mit dem für Freitag geplanten Börsengang bis zu 996 Millionen Euro einsammeln. Rocket hatte zu Wochenbeginn erklärt, dabei bis zu 264 Millionen Euro einzunehmen.
Es ist das erste Mal seit dem eigenen Börsengang im Herbst 2014, dass Rocket ein Unternehmen aus seinem Portfolio über die Börse zu Geld macht. Der Investor behält dabei allerdings einen Großteil seiner Aktien und hat zugesagt, diese für mindestens ein halbes Jahr zu halten. Rocket kann frisches Geld gebrauchen: Im ersten Quartal meldete das Unternehmen einen Verlust von 86 Millionen Euro. Die liquiden Mittel liegen bei 1,5 Milliarden Euro. Rockets Geschäft - das Gründen von Start-ups nach dem Fließbandprinzip - verschlingt viel Geld.
Alibaba hatte bereits im April 2016 die Mehrheit an dem Online-Händler Lazada übernommen, das inzwischen mit 3,15 Milliarden Dollar bewertet wird. Alibaba hält 83 Prozent der Anteile. Lazada gilt seit der Gründung 2012 in Südostasien als einer der führenden eCommerce-Anbieter in der Region.