Fondsmanager
Peter Elam Håkansson ist Gründungsmitglied, Chairman und Chief Investment Officer, von East Capital in Stockholm. Er ist seit 28 Jahren in der Investmentbranche tätig. Seine 1997 gegründete Firma hat sich ganz und gar dem Osten verschrieben. Håkansson ist ein bekennender Russland-Fan und fasziniert von Land und Menschen dort. Er hat an der Stockholm School of Economics und der EDHEC in Lille studiert.
Anlagestrategie
Bei East Capital setzt man auf den Bottom-up-Stil und betreibt nur Stockpicking. Dazu prüfen die Schweden permanent Bilanzen sowie Kennzahlen und besuchen die Firmen vor Ort. "Ohne einen Besuch beim Unternehmen und Gespräche mit dem Management investieren wir in kein Unternehmen", sagt Håkansson. Daher ist er auch in manchen Jahren an 300 Tagen im Jahr auf Achse. Zudem investieren er und seine Kollegen von East Capital meist langfristig. "Wir verstehen uns als Investoren und nicht als kurzfristige Trader. Deshalb weisen unsere Fonds eine geringe Umschlagshäufigkeit auf", erklärt der Schwede. Beim Aktienkauf zählt für den erfahrenen Fondsmanager nicht nur die Bewertung, sondern auch das potenzielle Wachstum. Etwas mehr als die Hälfte hat er daher in Small- und Mid-Caps investiert, der Rest steckt in Large- und Mega Caps. Håkansson hat große Freiheiten bei der Gewichtung der Sektoren und Einzeltiteln und nutzt diese aus. Während manche Russland-Fonds sich mehr oder weniger an der Benchmark orientieren, weicht er stark ab. So hat er etwa Energietitel um 26 Prozentpunkte untergewichtet.
Investmentcase
Håkansson sieht eine große Diskrepanz zwischen den Schlagzeilen über die russische Wirtschaft und der Realität bei den Unternehmen. "Viele Exportunternehmen profitieren vom schwachen Rubel. Und binnenmarktorientierte Titel wie Magnit, Aeroflot oder M Video konnten im laufenden Jahr ihre Gewinne um 30 bis 60 Prozent steigern, obwohl die Wirtschaft um fünf Prozent schrumpfte", sagt der Experte. Zudem geht Russland Reformen an. "Das Pensionssystem wird umgebaut und Pensionsfonds entstehen. Goldman Sachs schätzt, dass bis 2020 dadurch rund 60 Milliarden US-Dollar in russische Aktien fließen werden. Das sind rund 55 Prozent des aktuellen Free Floats. Zudem sollen demnächst - nach dem Willen der Regierung - Staatsunternehmen ihre Ausschüttungsquote von 25 auf 50 Prozent erhöhen. "Dadurch steigt die Dividendenrendite teilweise auf bis zu zehn Prozent."
Fazit
Der Russland-Fonds von East Capital ist durch seinen hohen Anteil an kleineren Werten bei einer Rally in Russland genau das richtige Vehikel. In schwierigen Märkten ist er hingegen volatiler als andere.