Je kürzer die Laufzeit, umso dicker in der Regel die Seitwärtsrenditen. Schauen wir einmal, was sich bei Capped-Optionsscheinen mit Laufzeitende Dezember gegenwärtig noch so holen lässt. Die einschlägigen Suchmaschinen werfen aktuell knapp 5900 solcher Papiere aus. Will man einen Mindestgewinn von 15 Prozent bei einem Puffer von mindestens 5 Prozent erzielen, schrumpft das Angebot rasch auf 17 zusammen.

Wir entscheiden uns für einen Capped-Put auf einen Einzelwert, der schon aufgrund des Window Dressings in den nächsten Wochen tendenziell eher auf der Verkaufsliste großer Adressen stehen dürfte: RWE. Mit dem ausgewählten Schein lassen sich in den nächsten sechs Wochen Gewinne von 32 Prozent erzielen. Dazu darf die Versorger-Aktie am 16. März bei maximal 12,00 Euro notieren.

Durchaus diffizil ist es, angesichts der volatilen Aktien einen passenden Stopp zu finden. Dabei orientieren wir uns am Verlauf des Derivats selbst und wählen eine im Oktober etablierte horizontale Zone um 55 Cent, die erst in den letzten Wochen überwunden werden konnte. Der Stopp wird daher bei 0,53 Euro platziert, wodurch sich Gewinnchancen und Verlustrisiken prozentual in etwa die Waage halten.



Name: RWE-Capped-Put

WKN: HU1DAB

Aktueller Kurs: 0,73 € / 0,76 €

Laufzeit: 16.12.15

Basis/Cap: 13,00 € / 12,00 €

Stoppkurs: 0,53 €

Zielkurs: 1,00 €



Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.

www.smartanlegen.de