Innogy-Aktien rückten als einer der Favoriten im Index der mittelgroßen Werte MDax um 4,48 Prozent auf 35,00 Euro vor. Damit näherten sie sich wieder der Marke von 36 Euro. Zu diesem Preis hatte RWE die Papiere im vergangenen Herbst platziert.

Händler verwiesen auf Gerüchte, denen zufolge RWE und der französische Wettbewerber Engie eine indirekte Überkreuzbeteiligung erwägen. Demnach könnte RWE einen Anteil an den Franzosen erwerben und dafür einen Teil von Innogy abgeben. Allerdings gebe es noch keine Gespräche zwischen den Unternehmen selbst.

Bereits im März hatte es Gerüchte über ein Interesse des französischen Strom- und Gaskonzerns an Innogy gegeben. Eine RWE-Sprecherin sagte, dass das Unternehmen Marktgerüchte nicht kommentiere. Ansonsten verwies sie auf einen Aufsichtsratsbeschluss, demzufolge RWE mindestens 51 Prozent an Innogy und damit die Mehrheit behalten soll. Auf der Hauptversammlung hatte Vorstandschef Rolf Martin Schmitz zudem gesagt, dass es derzeit keine Pläne gäbe, weitere Innogy-Anteile zu verkaufen.

Innogy-Aktien rückten als einer der Favoriten im Index der mittelgroßen Werte MDax um 4,48 Prozent auf 35,00 Euro vor. Die Papiere von RWE schnellten daraufhin an der Spitze des deutschen Leitindex Dax bis auf 16,85 Euro nach oben. Mehr hatten sie zuletzt im August 2015 gekostet. Am späten Mittag notierten sie noch 3,60 Prozent im Plus bei 16,68 Euro.

Neben der Spekulationen rund um einen Anteilstausch mit Engie profitierten die RWE-Papiere auch von einer Empfehlung der US-Investmentbank Morgan Stanley. Analyst Nicholas Ashworth hob das Kursziel von 15,50 auf 18,00 Euro an und bestätigte sein Votum "Overweight". Bei der aktuellen Bewertung werde der Entwicklung des freien Mittelzuflusses (Free Cashflow) immer noch nicht ausreichen Rechnung getragen, begründete der Experte eine Einschätzung.

Mit einem Plus von rund 41 Prozent seit Jahresbeginn sind die RWE-Aktien der unangefochtene Spitzenreiter im Dax. Allerdings hatten sie jahrelang unter schwachen Strompreisen auch durch die Energiewende sowie dem Atomausstieg Deutschlands gelitten. Zum Vergleich: Vor dem Umdenken der Politik in Sachen Atomkraft infolge der Nuklearkatastrophe von Fukushima hatten die Aktien mehr als 60 Euro gekostet.

dpa-AFX