Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschien am 09.03.2017 in Heftausgabe 10/2017

Solide Wirtschaftsdaten und zunehmend optimistische Stimmung bei Unternehmern und Verbrauchern, begünstigt von der Aussicht auf große Infrastrukturpakete und Steuersenkungen in den USA: Das ist derzeit der Treibstoff für steigende Kurse an den Börsen, der für neue Allzeithochs im Dow Jones und im Nasdaq 100 sorgt. Waren es vor Jahresfrist vor allem die Liquiditätsschwemme und die Niedrigzinsen, die Anleger an die Börsen lockten, sprechen jetzt auch die fundamentalen Argumente für Aktien.

Mögliche Störfeuer treten da erst einmal in den Hintergrund. Das gilt ebenso für die Wahlen in den Niederlanden und Frankreich, von denen politische Risiken durch den Vormarsch von Rechtspopulisten ausgehen, wie für Schäden, die dem Welthandel drohen, sollte die US-Regierung um Präsident Donald Trump ihre protektionistischen Pläne umsetzen.

Unterdessen zeichnet sich in der laufenden Berichtssaison ab, dass der Börsenaufschwung fundamental untermauert ist. "Der Aufwärtstrend zeigt sich auch darin, dass die operativen Margen der Firmen erstmals seit vier Quartalen wieder nach oben zeigen", erklärt Maximilian Kunkel, Anlagestratege der Vermögensverwaltung bei UBS. Mit Ausnahme der europäischen Banken und der Fluggesellschaften hat zuletzt bei allen Branchen das Gewinnwachstum wieder angezogen.

Begehrt sind derzeit vor allem Aktien aus zyklischen Branchen wie Technologie, Konsumgüter, Banken oder Rohstoffe. Indes greift die Branchenkorrelation nicht mehr, also der Umstand, dass positive Entwicklungen in einer Branche auf benachbarte Bereiche übergreifen. Nach einer Studie von Goldman Sachs ist die Sektorkorrelation auf dem niedrigsten Stand seit 15 Jahren (siehe Grafik).



Wer sich Aktien ins Depot legt, muss also jedes Unternehmen einzeln betrachten. "Wir sind in einer Marktphase angelangt, in der wir uns bei Anlageentscheidungen nicht von sektorspezifischen Aspekten leiten lassen, sondern uns ganz an der Fundamentalanalyse von Gewinn-erwartungen und Aktienbewertung der einzelnen Firmen orientieren", sagt Marco Herrmann, Geschäftsführer der Fiduka Vermögensverwaltung. Die jüngste Berichtssaison gebe dabei eine gute Orientierung, welche Kandidaten einer Branche sich zum Kauf eigneten. Als Beispiel nennt er die Getränkehersteller, bei denen zuletzt Heineken wesentlich bessere Zahlen als Anheuser-Busch präsentiert habe.

Auf Seite 2: Zwischen USA und Europa





Zwischen USA und Europa



Ob Unternehmen aus Europa oder den USA die höhere Rendite versprechen, darüber sind sich die Finanzexperten uneins. "Sollte die von Trump angekündigte Steuerreform tatsächlich kommen, haben die US-Märkte trotz ihrer bereits ansprechenden Bewertung noch größeres Potenzial als Europa. Insgesamt sehe ich für die USA eine stabilere Aufwärtsentwicklung, während sich diese in Europa unter größeren Schwankungen vollziehen wird", sagt Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank für Privat- und Firmenkunden. "Bei der Einzeltitelwahl bevorzugen wir Unternehmen aus den zyklischen Sektoren Konsum und Industrie sowie IT und Medien."

UBS-Stratege Kunkel setzt ebenfalls auf Zykliker und hier vor allem auf Energiekonzerne, die mit einem hohen Bewertungsabschlag gehandelt würden, sowie auf den IT-Sektor mit seinen neuen Produkten in den Zukunftsmärkten Big Data, Cloud und Onlinehandel. Für den Fiduka-Experten Herrmann hat der Alte Kontinent als Nachzügler das Zeug zu positiven Überraschungen: "An den europäischen Märkten, die bislang wegen der niedrigeren Gewinndynamik und den politischen Risiken zu Recht mit einem Bewertungsabschlag gehandelt wurden, wird sich 2017 ein positives Gewinnmomentum bemerkbar machen." Konsens herrscht bei den Experten darüber, dass sich bei den Zyklikern die Gewinnerholung fortsetzen wird. Zugleich könnten die Zinsen in der zweiten Jahreshälfte wieder steigen, was die Kursentwicklung der defensiven und dividendenstarken Sektoren dämpfen könnte.

Neben steigender Profitabilität, soliden Bilanzkennziffern und einer gegenüber der Wachstumsdynamik niedrigen Bewertung kommt es auf den optimalen Einstiegszeitpunkt an. BÖRSE ONLINE hat acht Standardwerte aus unterschiedlichen Branchen herausgefiltert, bei denen sich jetzt eine gute Einstiegsmöglichkeit bietet. Denn die Aktien dieser Firmen liefern aus charttechnischer Sicht frische Kaufsignale. Was das operative Geschäft angeht, gibt es unterschiedliche Kaufargumente. Einige der vorgestellten Firmen haben die Prognosen für 2017 angehoben. Andere sind nach einem Durchhänger wieder in der Spur oder befinden sich mitten im Umbruch - mit dem entsprechenden Gewinn- und Kurshebel nach oben.

Auf Seite 3 bis 10: Acht Firmen mit fundamentalen und charttechnischen Kaufargumenten





Cisco Systems-Aktie: Gut vernetzt



Ob Videofilme auf dem Smartphone oder Streaming über Netflix - der Netzwerkpionier aus Kalifornien spielt überall mit. Dabei richtet sich Cisco Systems derzeit aus, um sich Herausforderungen wie Datensicherheit und Cloud-Diensten zu stellen. Zugleich hat sich die Auftragslage wieder gebessert - ein Zeichen, dass auch der Markt mit Routern und Switches, dem klassischen Cisco-Geschäft, seinen Boden gefunden hat. Die jüngsten Quartalszahlen wiesen zwar einen leichten Umsatz- und Gewinnrückgang aus, übertrafen aber die Markterwartungen.

Ein Gewinnsprung ist im laufenden Geschäftsjahr wegen der hohen Investitionen nicht drin. Dafür sorgt aber das dicke Liquiditätspolster von zuletzt 71 Milliarden US-Dollar für eine satte Dividendenrendite.

Bis zum Platzen der New-Economy-Blase muss man zurückgehen, um ähnlich hohe Kurse der Aktie von Cisco Systems zu sehen wie aktuell. Der Nasdaq-100-Wert ist in dynamischer Manier auf ein 16-Jahres-Hoch ausgebrochen und sollte nunmehr Richtung 40-Euro-Marke streben. Ein ehemaliger von November bis Januar etablierter horizontaler Widerstand dient nunmehr zusammen mit der steigenden 38-Tage-Linie um 29,70/ 30,00 Euro als erste gute Unterstützung. Bereits um 29 Euro verläuft zudem ein steiler einjähriger Aufwärtstrend. Kann dieser aufrechterhalten werden, wird das 40er-Ziel spätestens zum nächsten Winterbeginn erreicht. Eine weitere solide Unterstützungskombination ist im Bereich um 28 Euro auszumachen, wo die bisherigen Jahrestiefs sowie der 200-Tage-Durchschnitt verlaufen. Knapp darunter wird der Stoppkurs platziert.







Deutsche Post-Aktie: Wieder in der Spur



Zusammen mit dem DAX markierte die Deutsche-Post-Aktie im April 2015 ihr Rekordhoch. Während beim deutschen Leitindex neue Tops noch auf sich warten lassen, werden diese bei der "Aktie Gelb" im neuen Jahr mit schöner Regelmäßigkeit nach oben geschraubt: Sowohl der Januar als auch der Februar und inzwischen auch der März sorgten für neue Rekordstände.

Rückenwind kommt von einem stabilen fünfmonatigen Aufwärtstrend, der zusammen mit einer horizontalen Zone und dem bisherigen Jahrestief um 30,50/30,80 Euro für den ersten soliden Unterstützungsbereich sorgt. Erst darunter könnte sich eine größere Konsolidierung Richtung Gap bei 29,50/29,75 Euro oder zur bei derzeit etwa 28,70 Euro steigenden 200-Tage-Linie entfalten. Bleibt die Aufwärtstrendlinie intakt, liegt das Mindestziel bis zum Sommer bei etwa 37 Euro.

Steigende Profitabilität, moderate Bewertung und üppige Dividendenrendite - die Deutsche Post liefert wieder Kaufargumente.

Wenn der Logistikkonzern am 8. März (nach Redaktionsschluss) die Zahlen für 2016 vorlegt, erwartet der Analystenkonsens einen Umsatzrückgang auf 58,1 Milliarden Euro. Jedoch wird sich der Blick der Anleger auf die Gewinne richten - und hier ist die Ertragsflaute dank der beiden Ertragsperlen Paket- und Expressgeschäft überwunden. Wegen positiver Effekte aus laufenden Restrukturierungen soll unterm Strich ein Gewinnplus von 60 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro stehen. Gelingt es zudem, die Bereiche Fracht und Lagerhaltung wieder in die schwarzen Zahlen zu führen, war das jüngste Allzeithoch nur eine Zwischenetappe.







Ericsson-Aktie: Zurück auf Los



"Wir werden wieder die Nummer eins", bekundete Börje Ekholm kürzlich auf dem Mobilfunk-Weltkongress in Barcelona. Dabei hat der seit Januar amtierende Chef von Ericsson jede Menge Probleme vor der Brust.

Besonders bei der Telekomausrüstung drücken Konkurrenten aus Asien auf die Marge. Nach der Gewinnwarnung vom Oktober kürzte der Mobilfunkausrüster die Dividende für 2016 um mehr als 70 Prozent. Im laufenden Jahr will Ekholm die Ausgaben um mehr als eine Milliarde Euro senken. Wer jetzt bei den Schweden einsteigt, setzt auf den Turnaround unter Ekholm. Der war von 2005 bis 2015 bei Investor AB. Das Investmentvehikel der Industriellenfamilie Wallenberg verdreifachte unter seiner Leitung den Aktienkurs.

Die Aktie von Ericsson ist ein klassischer Turnaround-Wert. Nach einem Absturz um 65 Prozent zwischen Frühjahr 2015 und Herbst 2016 wurde nicht nur ein nachhaltiger Boden gebildet, sondern inzwischen erstmals seit April 2015 die 200-Tage-Linie signifikant zurückerobert. Auch wichtige Trendlinien sprechen für den Wert. So konnte ein gut sieben Monate währender Abwärtstrend zuletzt gebrochen werden, und Rückenwind kommt von einem Aufwärtstrend, der am Sieben-Jahres-Tief vom November startete. Beide Trendlinien sorgen zusammen mit der 38- und der inzwischen nicht mehr fallenden 200-Tage-Linie für eine Unterstützungsbastion zwischen 5,60 und 5,90 Euro. Erstes Ziel sind die Zehnmonatshochs von Juni und Juli 2016 um 7,15 Euro. Aus Fibonacci-Sicht sollte das logarithmische 50-Prozent-Retracement um 7,45 Euro erreicht werden.







Henkel Vz.-Aktie: Neuer Glanz durch Zukäufe



Selbst wenn der jüngste Angriff der Henkel Vorzüge auf ihr Allzeithoch bei 123,00 Euro vom September noch gescheitert ist: Der Ausbruch dürfte lediglich eine Frage der Zeit sein. So verläuft der steigende 200-Tage- Durchschnitt bereits bei gut 113 Euro, und eine stabile einjährige Aufwärtstrendlinie sorgt nicht nur im Bereich von 110 Euro für Unterstützung, sondern auch spätestens im August für ein neues Rekordhoch, wenn der Trend beibehalten wird.

Dass Anleger so lange darauf warten müssen, ist angesichts des langfristig bullishen Chartbilds aber eher unwahrscheinlich. Ins Negative wenden würde sich die Lage ohnehin erst, wenn bei einer Korrektur die Doppelunterstützung um 105 Euro aus Achtmonatstief und zweieinhalbjährigem Aufwärtstrend gebrochen wird. Der Stoppkurs wird daher bei 104,50 Euro platziert.

Strammes Wachstum, ambitionierte Aktienbewertung: Henkel hat 2016 die operative Marge von 18,2 auf 19,1 Prozent gesteigert. Die Zahlen für 2016 haben aber gezeigt: Um noch profitabler zu werden, muss der DAX-Konzern sein Markenportfolio ausbauen. Deshalb geht Konzernlenker Hans Van Bylen auf Einkaufstour. Den Auftakt machte 2016 die 3,2 Milliarden Euro teure Akquisition des Waschmittelherstellers Sun Products. Damit will Henkel dem US-Rivalen Procter & Gamble auf dessen Heimatmarkt auf die Pelle rücken. Nun legt Henkel eine Milliarde US-Dollar für Darex Packaging auf den Tisch. 300 Millionen US-Dollar erlöste die US-Firma 2016 mit ihren Abdichtungen für Metallverpackungen, wie sie für Lebensmittel- und Aerosoldosen verwendet werden.







Roche GS-Aktie: Neue Megaseller



Zugegeben, der Schweizer Pharmagigant hatte zuletzt einen Durchhänger. Umsatz und operativer Gewinn kamen 2016 um jeweils fünf Prozent auf umgerechnet 44,4 beziehungsweise 17,2 Milliarden Euro voran. Dieses für Roche-Verhältnisse magere Ergebniswachstum ist jedoch dem Umstand geschuldet, dass kräftig in die klinische Entwicklung und in die Markteinführung neuer Produkte investiert wurde. Und um die Verhältnisse klarzurücken: mit einer operativen Marge von 38,7 Prozent ist Roche Branchenkonkurrenten wie Novartis (26,6 Prozent) oder Pfizer (15,8 Prozent) immer noch weit voraus. Das Erfolgsgeheimnis ist rasch erklärt: Roche ist bei Krebsmedikamenten wie Avastin oder Herceptin mit Milliardenumsätzen top und erzielt damit die Hälfte seiner Erlöse.

Mit einer Aufwärtslücke beendete letzte Woche der Genussschein von Roche auf Euro-Basis den 21 Monate währenden, vom Allzeithoch ausgehenden Abwärtstrend - und nimmt ab sofort genau dieses Top im 270er-Bereich wieder ins Visier. Eine erste gute Unterstützung ist bereits um 235/240 Euro auszumachen, wo das untere Ende des Gaps sowie eine horizontale Zone liegen. Eine dreimonatige Aufwärtstrendlinie sowie der steigende 38-Tage-Durchschnitt sichern ebenso nicht weit entfernt bei aktuell etwa 227/228 Euro ab. Und die erstmals wieder seit Ende 2015 steigende 200-Tage-Linie sollte bei einer Korrektur ein Absinken zurück unter die 225er-Zone zu verhindern wissen. Bei dem relativ wenig volatilen Wert kann somit ein enger Stopp bei 222,50 Euro platziert werden, was zusammen mit dem 270er-Ziel einen guten Mix ergibt.







SAP-Aktie: Auftrieb mit der Datenwolke



Nach einer dreimonatigen Konsolidierungsphase schaffte die Aktie von SAP kurz vor Weihnachten ein neues Rekordhoch. Und seitdem geht es fast stetig weiter nach oben. Die 100-Euro-Marke sollte als Mindestziel für 2017 gesetzt sein. Bleibt aber der mittelfristige, vom Brexit-Tief ausgehende Aufwärtstrend intakt, dann wird der DAX-Wert bis zum Herbst auf mindestens 110 Euro steigen. Ein ambitioniertes Ziel sicherlich, das wir an dieser Stelle aber erstmals nennen wollen. Zurzeit ist die um 82 Euro verlaufende Trendlinie in keiner Weise gefährdet, denn zuvor sichert bereits um 86 Euro der 38-Tage-Durchschnitt ab, der Ende Januar gute Dienste als Unterstützung leistete. Weitere wichtige Faktoren sind die 200-Tage-Linie um 79 Euro und der anderthalbjährige Aufwärtstrend um 76 Euro, der als Orientierung für den Stop-Loss dient.

Der Softwarekonzern SAP hat sein Geschäftsmodell frühzeitig auf die Daten-Cloud ausgerichtet, also auf den Trend zur Mietsoftware im Internet. Zweites Highlight ist SAP S/4 Hana, eine Datenbanksoftware, die eine Auswertung großer Datenmengen in Sekundenbruchteilen ermöglicht. Die steigenden Margen schoben zuletzt den Kurs auf neue Rekordhöhen. Nach dem starken Geschäftsjahr 2016, in dem SAP unter dem Strich mit 3,62 Milliarden Euro 18 Prozent mehr verdiente als im Vorjahr, werden in diesem Jahr Investitionen ins Cloud-Geschäft auf das Ergebnis drücken. Spätestens 2018 will SAP wieder durchstarten. Das Management ist für seine konservativen Prognosen bekannt. Daher sind positive Überraschungen nicht ausgeschlossen.







Wienerberger-Aktie: Gesund saniert



Der Wiener Baustoffkonzern hat vier schwierige Jahre mit tiefroten Zahlen hinter sich. Ein harter Sanierungskurs mit Werksschließungen, Stellenabbau und digitalisierten Prozessabläufen war die Folge. Zudem brachte Wienerberger neue Produkte auf den Markt, die die Energieeffizienz von Gebäuden verbessern und mit denen sich höhere Preise durchsetzen lassen. Der Kurswechsel hat sich ausgezahlt: Die im österreichischen Leitindex ATX gelistete Firma schreibt seit 2015 wieder schwarze Zahlen. Mit 82 Millionen Euro hat sich der Konzerngewinn 2016 sogar mehr als verdoppelt. Für 2017 erwarten die Konsensschätzungen einen weiteren Sprung auf 131 Millionen Euro. Zugleich wird die Dividende für 2016 von 0,20 auf 0,27 Euro je Aktie angehoben.

Auf ein Achtjahreshoch ist die Aktie von Wienerberger ausgebrochen und greift jetzt erstmals seit Herbst 2008 die Marke von 20 Euro an. Bleibt der vom Brexit-Tief ausgehende Aufwärtstrend intakt, wird diese Hürde spätestens im Mai überwunden. Eine größere Herausforderung wartet dann um 22 Euro. Weniger, weil auch dort ein auffälliger Bereich im Chart zu entdecken ist (vom Sommer 2008), sondern weil dort zudem das logarithmische 61,8-Prozent-Fibonacci-Retracement des 2007/2009er-Crashs auszumachen ist. Dieses wäre erst mit Kursen über 22 Euro abgehakt. Es sollte dann problemlos bis zunächst 25 Euro hinaufgehen. Ein erster guter Halt liegt um 17,50/ 18,10 Euro (horizontal, 38-Tage-Linie, Aufwärtstrend). Der Stoppkurs wird aber erst leicht unter dem 200-Tage-Durchschnitt platziert, der aktuell um 15,70 Euro ansteigt.







Wolters Kluwer-Aktie: Geglückter Sprung ins digitale Zeitalter



Nach einer scharfen Herbstkorrektur ging es mit der Aktie von Wolters Kluwer ebenso steil wieder nach oben. Inzwischen wurde sogar ein neues 17-Jahres-Hoch geschafft. Damit kommen die Kurse von Anfang 1999 ins Visier, als sich der Wert einige Monate im Bereich um 43/45 Euro aufhielt und ganz kurz sogar in Richtung der 50-Euro-Marke lief. Ein frisches mittelfristiges Kaufsignal, das sogenannte Goldene Kreuz, deutet darauf hin, dass dieses Ziel nicht zu hoch gegriffen ist. Als der 50-Tage-Durchschnitt die 200-Tage-Linie im September 2012 zuletzt von unten nach oben durchschnitt, kletterte die Aktie binnen Jahresfrist um mehr als 30 Prozent. Die Gleitenden Durchschnitte sorgen aktuell im 36er-Bereich für ersten guten Halt. Der Stopp wird aber erst bei 34,30 Euro platziert, wo ein mittelfristiger Aufwärtstrend gebrochen wäre.

Stark ist der niederländische Verlagskonzern bei Fachpublikationen für Recht und Steuern, Wirtschaft, Wissenschaft und Medizin. Seine Informationsdienste hat Wolters Kluwer auf digitale Bücher umgestellt, die keine Stückkosten erzeugen. Im Gegenzug stellt die Firma ihren Vertragspartnern größere Rabatte in Aussicht, wenn sie eine bestimmte Anzahl an Produkten abnehmen. Die digitale Sparte steht für 85 Prozent der Erlöse - und hatte großen Anteil daran, dass der operative Gewinn 2016 bei einem zweiprozentigen Umsatzplus um 15 Prozent auf 766 Millionen Euro zulegte. Für 2017 erwartet das Management, dass sich das stabile und moderate Wachstum mit einem Gewinnanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich fortsetzt.