2021 erwartet das Unternehmen zwar ein währungsbereinigtes Umsatzplus von mehr als sieben Prozent. Das reicht aber nicht aus, um den Rückgang um 10,4 Prozent auf 12,6 Milliarden Euro im Corona-Jahr 2020 wettzumachen.

Bei der Gewinnmarge peilt Schaeffler für das laufende Jahr sechs bis acht Prozent vor Sondereffekten an. 2020 hatte das Unternehmen auf dieser Basis eine Gewinnmarge von 6,4 Prozent eingefahren. Zugute kam Schaeffler die Geschäftsbelebung in der zweiten Jahreshälfte, nachdem im ersten Quartal der Ausbruch der Covid-19-Pandemie die Wirtschaft weltweit lahmgelegt hatte. Auch für das erste Quartal sei Wachstum in Sicht, sagte Schaeffler-Finanzchef Klaus Patzak. An der Börse wurden die Zahlen mit Verkäufen aufgenommen: Die Aktien gaben bis zu 7,8 Prozent nach. Ein Händler sagte, der Ausblick für Umsatz, Gewinnmarge und Free Cash Flow liege unter dem, was am Markt erwartet werde.

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Vor allem die Autosparte - die mit einem Umsatz von 7,8 Milliarden Euro den Löwenanteil beisteuert - litt zuletzt unter der Corona-Krise. Hier sanken die Erlöse mit 11,6 Prozent besonders stark; abgefedert wurde das Minus lediglich durch ein Plus in China. Als Hoffnungsträger sieht Rosenfeld den Bereich Elektromobilität: 2020 erhielt der Autozulieferer in diesem Bereich mit 2,7 Milliarden Euro deutlich mehr Aufträge als vorhergesagt. "Wir sind mit der Qualität des Auftragseingangs sehr zufrieden, wir haben sehr viel mehr Nachfrage als wir bedienen können."

In der Industriesparte, dem mit 3,5 Milliarden Euro zweitgrößten Bereich, profitierte Schaeffler von guten Geschäften mit Windkraft, auch ging es in China aufwärts. Dies habe aber nicht ausgereicht, um das stark gesunkene Nachfragevolumen weltweit zu kompensieren. Insgesamt verbuchte die Sparte ein Umsatzminus von 9,2 Prozent. Rosenfeld kündigte an, den Bereich über Zukäufe zu stärken. "Wir sehen uns eher kleinere Sachen an, die uns technologisch verstärken", sagte er. "Unsere gute Liquiditätslage gibt uns Spielraum. Wir wollen aber bewusst vorsichtig vorgehen." Details nannte er nicht. "Wir sehen uns immer mehrere Möglichkeiten an."

Schaeffler verfügt derzeit über rund 3,5 Milliarden Euro an Liquidität; der Free Cash Flow verbesserte sich im vergangenen Jahr auf 539 Millionen Euro. Dabei spielte auch eine Rolle, dass die Investitionen zurückgefahren wurden: Sie lagen 2020 nur noch halb so hoch wie 2018. Rosenfeld verwies darauf, dass Schaeffler lange Zeit mehr investiert als abgeschrieben habe. "Wir werden 2021 wieder in den normalen Korridor zurückkehren, der Free Cash Flow erlaubt das.

rtr