In dem zum Wachstumssegment erkorenen Geschäft ging es deshalb deutlich voran, wie Deutschlands zweitgrößter Softwarehersteller am Freitag in Darmstadt mitteilte. An der Börse sorgte dies für ein deutliches Kursplus des TecDax-Schwergewichts .

Die Aktie legte am Vormittag um bis zu 8,12 Prozent auf 38,95 Euro zu und kletterte auf den höchsten Stand seit Oktober 2016. Damit konnte die in den vergangenen Monaten deutlich hinter der Entwicklung des Markts herhinkende Aktie einen Teil ihrer vergleichsweise schwachen Performance wettmachen. In den vergangenen zwölf Monaten legte der Kurs mit dem Plus vom Freitag zwar um knapp 16 Prozent zu - das ist aber immer noch deutlich weniger als der Anstieg des TecDax in dieser Zeit oder der Kursanstieg der Aktie von SAP , dem größten deutschen Softwarehersteller.

EXPERTEN INSGESAMT NOCH VERHALTEN



Die Analysten sind derzeit größtenteils noch skeptisch, ob die Erholung des Kurses nachhaltig ist. Die von Bloomberg befragten Experten haben derzeit ein durchschnittliches Kursziel von 34 Euro, was unter dem aktuellen Kurs liegt. Sebastian Droste von der Investmentbank Equinet gehört zu den Skeptikern. Er stuft die Aktie derzeit noch mit "Sell" ein und nennt ein Kursziel auf 30 Euro, auch wenn vor allem das operative Ergebnis im ersten Quartal positiv überrascht habe. Auch die Entwicklung der Sparte DBP sei positiv.

Zu den Optimisten zählt Baader-Experte Knut Woller, der das Papier zum Kauf empfiehlt und ein Kursziel von 39 Euro nennt. Er bescheinigte der DBP-Sparte, in der das Geschäft mit Integrationssoftware gebündelt ist, einen "Wow"-Start ins Jahr. Dort habe der Umsatz mit dem Verkauf neuer Lizenzen bereinigt um Währungseffekte um 15 Prozent zugelegt - der Produktumsatz der Sparte habe einen Anstieg um neun Prozent verzeichnet. Angesichts der guten Aussichten für das Unternehmen hält er die Aktie gerade im Vergleich zur Konkurrenz weiter für unterbewertet.

ZIELE BESTÄTIGT



Konzernweit stagnierten die Erlöse im ersten Quartal bei 205,9 Millionen Euro. Das operative Ergebnis fiel um fünf Prozent auf 56,3 Millionen. Experten hatten aber mit schwächeren Zahlen gerechnet. Zudem wurden die Prognosen für das laufende Jahr bestätigt. Demnach rechnet das Unternehmen in der größten Sparte Digital Business Plattform (DBP) mit einem Umsatzplus von 5 bis 10 Prozent - vor den Folgen von Währungsumrechnungen. Im Datenbank-Bereich (A&N) werde dagegen ein währungsbereinigtes Minus von 2 bis 6 Prozent erwartet.

Die operative Marge - also der Teil, der vom Umsatz als operatives Ergebnis übrig bleibt - soll dabei zwischen 30,5 bis 31,5 Prozent liegen. In den ersten drei Monaten blieb die Software AG wegen der Investitionen in den Ausbau der DBP-Sparte mit 27,5 Prozent erwartungsgemäß noch deutlich hinter diesem Ziel zurück. 2016 hatte das Unternehmen seine Ziele beim Wachstum im Geschäft mit der Integrationssoftware verfehlt. Finanzvorstand Arnd Zinnhardt hatte im Januar gesagt, dass manches zäher angelaufen sei als geplant. Dabei hatte er aber auch betont, dass es auch eine hohe Nachfrage in dem Bereich gäbe.