Zudem könnte die US-Steuerreform Anlagegelder in die USA umlenken. Schließlich wurde dort die Ertragsteuer für Unternehmen kräftig von bisher 35 auf 21 Prozent gesenkt. Wegen dieses Vorhabens werde es wahrscheinlich vom 2. Januar an zu größeren Umschichtungen zu Lasten der europäischen Märkte kommen, schrieb Dirk Rogowski, Geschäftsführer des Vermögensverwalters Veritas Investment. Da müsse man abwarten, ob das kompensiert werden könne.
Als Kursstütze für den deutschen Leitindex Dax (DAX 30) könnten sich zum Beispiel die Konjunkturdaten der neuen Woche erweisen. Nach Auffassung der Commerzbank dürften die Anleger unter anderem am Mittwoch auf den ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dezember schauen. Das wichtige Konjunkturbarometer gilt als Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den Vereinigten Staaten.
Am Freitag dann rückt der US-Jobbericht für Dezember ins Zentrum der Aufmerksamkeit. In den USA könnte die Arbeitslosigkeit bei einem nur mäßigen Lohndruck weiter gesunken sein, vermuten die Analysten der Commerzbank.
Ebenfalls zum Wochenschluss lohnt sich ein Blick auf die Entwicklung der Verbraucherpreise im Euroraum. Dort dürfte den Commerzbank-Experten zufolge die Inflationsrate ohne Energie- und Lebensmittelpreise zwar leicht gestiegen sein. Dennoch sollte eine Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank nicht vor Sommer 2019 auf der Tagesordnung stehen. Für Anleger ist das eine beruhigende Aussicht, da höhere Zinsen Neuanlagen in festverzinsliche Wertpapiere attraktiver machen.
Grundsätzlich können die Anleger am deutschen Aktienmarkt mit Zuversicht in das neue Jahr gehen. Denn ungeachtet aller politischen Unsicherheiten und hoher Bewertungen gehen Experten auch 2018 von einem weiteren guten Börsenjahr aus. So dürften die regelmäßig steigenden Unternehmensgewinne, die robuste Kauflaune der Verbraucher und die immer noch niedrigen Zinsen zu einem weiteren Anstieg des Dax führen.
Von Unternehmensseite gibt es derweil in der neuen Woche kaum Termine. Am Mittwoch wird der Leasinganbieter GRENKE über sein Neugeschäft im Jahr 2017 berichten. Einen Tag später legt der vor der Übernahme durch Bayer stehende US-Agrarkonzern Monsanto Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal vor./la/bek/das
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---