Die Kurse am deutschen Aktienmarkt haben zuletzt allgemein wieder in den Vorwärtsgang gefunden. Kursgewinne verbuchten dabei sowohl Neben- als auch Standardwerte. Trotzdem steigen natürlich längst nicht alle Aktien und es kommt auch aktuell immer wieder zu Favoritenwechseln.

Viele Privatanleger haben aber kein Interesse daran, immer dem nächsten Kurzfrist-Trend hinterherzujagen und erfahrungsgemäß fällt es selbst Anlageprofis schwer, regelmäßig beim Markt-Timing richtig zu liegen. Auch so gesehen ist es sinnvoll, beim Geldanlegen an der Börse langfristig zu agieren. Zumindest gilt dies dann, wenn dabei einige prinzipielle Grundregeln beachtet werden, wie etwa Gewinne laufen zu lassen und Verluste zu begrenzen.

Ein Problem bei der Umsetzung einer langfristig angelegten Anlagestrategie ist es aber natürlich, die dazu passenden Aktien zu finden. Eine Stütze lieferte in dieser Hinsicht M.M. Warburg, als die deutsche Privatbank eine Liste mit jenen Aktien erstellte, die aus Sicht der dortigen Analysten als echte Langfrist-Investments taugen. Unter dem Titel "Warburg’s German Stocks4Ever" wurden damals zwölf Einzelwerte als dauerhaft interessant herausgestellt.

Um sich für den erlesenen Kreis zu qualifizieren, mussten Titel als Qualitäts-Aktien eingestuft werden und auf Sicht von zehn Jahren das Potenzial für ein besseres Abschneiden als der deutsche Aktienmarkt allgemein mitbringen. Unter Qualität verstehen die Verantwortlichen dabei ein hochwertiges Geschäftsmodell in Verbund mit einer starken Marktposition, die voraussichtlich auch verteidigt werden kann. Als Pluspunkt werden zudem langfristig wirksame strukturelle Wachstumstreiber gesehen. Unternehmen mit solchen Charakteristiken werden ansehnliche Gewinne sowie Cash Flows zugetraut und das wiederum verspreche aus Anlegersicht attraktive Ergebnisse.

Von Mitte Mai bis Ende August hatten diese zwölf Werte auf gleichgewichteter Basis im Schnitt um gut 14 Prozent zugelegt und damit den MDAX in diesem Zeitraum deutlich abgehängt. Unter den Dutzend-Favoriten sind einige aktuell nur mit einer Halteempfehlung versehen. Auf den nachfolgenden Seiten stellen wir aber fünf Titel vor, die auch derzeit mit einem Kaufvotum ausgestattet sind.

Auf Seite 2: Sartorius





Sartorius (WKN: 716563)



Zu den Aktien, denen M.M.Warburg einen Status als Dauerläufer zutraut, zählt Sartorius. Den im TecDAX enthaltenen Vorzugsaktien wird im Zuge einer Kaufempfehlung ein Kursanstieg bis auf 100,00 Euro zugetraut. Das verspricht im Falle einer Zielerreichung ein Plus von 22,4 Prozent.

Das genannte Kursziel hat der zuständige Analyst Michael Heider in Reaktion auf die Ergebnisse für das zweite Quartal von zuvor 88,00 Euro erhöht. Die Zweitquartalszahlen des Laborausrüsters seien zwar etwas unter den Erwartungen ausgefallen, wofür hauptsächlich das schwache US-Geschäft der Sparte BPS verantwortlich gewesen sei.

Doch es sei auch zu bedenken, dass die Vergleichsbasis nach dem starken zweiten Quartal des Vorjahres anspruchsvoll war. Zudem seien die Absatzmärkte in guter Verfassung und auch vor diesem Hintergrund dürfte sich das Wachstum im zweiten Halbjahr wieder beschleunigen. Heider erwartet, dass Sartorius Anfang 2018 einen ehrgeizigen neuen mittelfristigen Ausblick gibt, der als Kurskatalysator wirken dürfte.

Konkret hatte die Gesellschaft den Umsatz in den ersten sechs Monaten wechselkursbereinigt um 11,5 Prozent auf 704,1 Millionen Euro gesteigert. Der Auftragseingang nahm um 9,5 Prozent auf 741,9 Millionen Euro zu. Der Nettogewinn stieg überproportional zum Umsatz um 13,6 Prozent auf 70,9 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum auf Basis konstanter Wechselkurse von etwa 12 bis 16 Prozent sowie mit einer Erhöhung der operativen EBITDA-Marge von etwas über einen halben Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahreswert von 25,0 Prozent.

M.M. Warburg sieht den angepassten Gewinn je Aktie im laufenden Jahr bei 2,31 Euro, nach 1,94 Euro im Vorjahr. 2018 und 2019 sollen daraus dann 2,51 Euro bzw. 2,90 Euro werden. Eine optisch anspruchsvolle Bewertung geht somit mit einem stetigen Ergebniswachstum einher. Heider hält die Bewertungsrelationen jedenfalls für angemessen, weil Sartorius eine exzellente Story zu bieten habe. Die Marktposition sei stark, es gebe strukturelle Wachstumstreiber und der Anteil der wiederkehrenden Umsätze sei hoch.

Charttechnik





Die Aktie von Sartorius hat in den vergangenen Jahren bereits ihre Qualitäten als Titel für die Ewigkeit bewiesen. Schließlich ist ein von Februar 2009 bis Juli 2017 verbuchter Kursanstieg von 1,53 Euro auf 93,73 Euro eine überaus starke Leistung. Seit Oktober 2016 ist die Notiz allerdings letztlich nicht mehr entscheidend vorwärts gekommen. Doch die eingelegte Verschnaufpause ist momentan eher als trendbestätigend statt als echte Gefahr für den langfristigen Aufwärtstrend einzustufen.

Profil



Der Sartorius Konzern ist ein international führender Pharma- und Laborzulieferer mit den beiden Sparten Bioprocess Solutions und Lab Products & Services. Bioprocess Solutions trägt mit einem breiten Produktportfolio mit Fokus auf Einweg-Lösungen dazu bei, dass Biotech-Medikamente und Impfstoffe sicher und effizient hergestellt werden. Lab Products & Services konzentriert sich mit Premium-Laborinstrumenten, Verbrauchsmaterialien und Service auf Forschungs- und Qualitätssicherungslabore in Pharma- und Biopharmaunternehmen sowie auf akademische Forschungseinrichtungen.

Das 1870 gegründete Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2016 einen Umsatz von rund 1,3 Milliarden Euro. Mehr als 6.900 Menschen sind an den rund 50 Produktions- und Vertriebsstandorten des Konzerns für Kunden rund um den Globus tätig.

Auf Seite 3: United Internet





United Internet (WKN: 508903)



Als Aktie für die Ewigkeit hat M.M. Warburg auch die Anteilsscheine von United Internet eingestuft. Das Kursziel ist in diesem Fall auf 62,80 Euro festgezurrt. Eine Vorgabe, die theoretisch noch knapp 22 Prozent Luft nach oben lässt.

Ende Juli hatte der zuständige Analyst Jochen Reichert das Kursziel von 54,00 Euro erhöht. Die Maßnahme war eine Folge des im Bewertungsmodell für die Drillisch-Aktien neu auf 72,00 Euro festgelegten Kursziels. Der Telekommunikationskonzern könne in verschiedene Bereiche aufgegliedert werden, hieß es zudem erläuternd. Und zwar in die Drillisch-Beteiligung, in Anwendungen für Geschäfts- und Privatkunden, Versatel sowie andere gelistete Vermögenswerte und Verschuldung.

Wichtig mit Blick darauf und für das Geschehen rund um das Unternehmen ist, dass die Drillisch AG den Erwerb der 1&1 Telecommunication SE erfolgreich abgeschlossen hat. Mit der kürzlich erfolgten Eintragung der auf der außerordentlichen Drillisch-Hauptversammlung am 25. Juli 2017 beschlossenen Sachkapitalerhöhung in das Handelsregister hat Drillisch den verbliebenen Anteil von circa 92,25 Prozent an 1&1 Telecommunication erworben. Die 1&1 Telecommunication ist damit ein hundertprozentiges Tochterunternehmen von Drillisch. United Internet hat im Gegenzug neue Drillisch-Aktien erhalten, wodurch die Beteiligung von United Internet an Drillisch auf über 73 Prozent gestiegen ist.

Was die Geschäfte angeht, ist der TecDAX-Konzern im zweiten Quartal nicht ganz so stark gewachsen wie am Markt erwartet. Außerdem wurde der Vorstand beim Umsatzausblick etwas vorsichtiger. Konkret stieg der Umsatz im abgelaufenen Quartal um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf gut eine Milliarde Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg im zweiten Quartal mit zehn Prozent auf 217 Millionen Euro etwas stärker als der Umsatz. Für 2017 peilt die Gesellschaft ein geringeres Umsatzwachstum von fünf bis sechs Prozent an. Bisher wurde ein Plus von sieben Prozent in Aussicht gestellt. Das EBITDA soll 2017 unverändert um zwölf Prozent zulegen. Die Zahl der kostenpflichtigen Kundenverträge soll organisch um 800.000 steigen.

Für Reichert war das zweite Quartal aber nur ein Übergangsquartal. Die wahre Stärke des Konzerns sei im Berichtszeitraum nicht richtig zum Vorschein gekommen, dürfte sich aber künftig wieder entfalten. Der Analystenkonsens rechnet von 2017 bis 2021 mit einem Ergebnisanstieg von 2,27 Euro auf 3,67 Euro.

Charttechnik





Mit einem Anstieg von September 2001 bis September 2017 von 0,51 Euro auf 52,41 Euro hat die Aktie von United Internet ihre Fähigkeiten als Titel für die Ewigkeit bereits eindrucksvoll bewiesen. Doch nicht nur das: Durch den kürzlich erfolgten Vorstoß auf neue Kurshöhen hat der Werte eine Zwischenkonsolidierung beendet. Charttechnisch gesehen kann man sich nicht viel mehr wünschen.

Profil



Die United Internet AG ist mit 19,24 Millionen kostenpflichtigen Kundenverträgen und 34,29 Millionen werbefinanzierten Free-Accounts (Stand 30. Juni 2017) der führende europäische Internet-Spezialist. Kern von United Internet ist eine leistungsfähige "Internet-Fabrik" mit ca. 8.400 Mitarbeitern, ca. 2.700 davon in Produkt-Management, Entwicklung und Rechenzentren. Neben einer hohen Vertriebskraft über die etablierten Marken 1&1, GMX, WEB.DE, Strato, united-domains, Fasthosts, Arsys, home.pl, InterNetX, Sedo, affilinet und 1&1 Versatel steht United Internet für herausragende Operational Excellence bei weltweit über 53 Millionen Kunden-Accounts.

Auf Seite 4: Hypoport





Hypoport (WKN: 549336)



Bei Hypoport, dem nächsten Mitfavoriten für die Ewigkeit, nennt M.M. Warburg als Kursziel 145,00 Euro. Nach den zuletzt verbuchten Kurssteigerungen ist die Vorgabe allerdings inzwischen fast erreicht.

Die zuständige Analystin Marie-Therese Grübner hat erst jüngst im September im Bewertungsmodell leicht überarbeitet. Auf Basis der Summe aller Einzelteile hat sich der ermittelte faire Wert dabei aber nur leicht von144,53 Euro auf 145,42 Euro erhöht. Es gab somit keinen Grund, etwas am Kursziel oder an der Kaufempfehlung zu ändern.

Angehoben wurde das Kursziel zuletzt im Mai, als es von damals noch genannten 117,00 Euro auf die derzeit nach wie vor gültigen 145,00 Euro nach oben ging. Damals hieß es, die Zusammenarbeit mit Genossenschaftsbanken und Sparkassen als Produktpartner ermögliche es, Produkte von Drittparteien anzubieten und die Produktivität je Vertriebsmitarbeiter zu erhöhen. Zudem sei der Ausblick für den deutschen Hypothekenmarkt für 2017 positiv. Hypoport biete eine gute Plattform und Expertise in der Finanztechnologie für veraltete Vertriebsmodelle.

Der im SDAX enthaltene Finanzdienstleister hat im ersten Halbjahr ein starkes Wachstum verbucht. Der Umsatz stieg den Angaben zufolge um knapp 30 Prozent auf 95 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte um ein Fünftel auf 13 Millionen Euro zu. Das Ergebnis je Aktie stieg um 24 Prozent auf 1,78 Euro. Für das Gesamtjahr 2017 bekräftigte der Vorstand das Ziel, Umsatz und Ertrag prozentual "leicht zweistellig" zu steigern.

Beim Umsatz geht Grübner von 2016 bis 2019 mit einem Anstieg von 156,60 Millionen auf 243,06 Millionen Euro aus. Die Bruttogewinnspanne wird bei hohen rund 58 Prozent gesehen. Beim Gewinn je Aktie rechnet sie von 2016 bis 2019 mit einer Verbesserung von 3,00 Euro auf 4,93 Euro. Die Bewertung ist dennoch optisch anspruchsvoll, doch den Anleger gefällt einfach das überzeugende Geschäftsmodell.

Charttechnik





Ganz stark ist auch die Performance, welche die Hypoport-Aktie in den Vorjahren hingelegt hat. Konkret ist der Kurs von Januar 2009 bis September 2017 von 4,33 Euro auf 139,90 Euro gestiegen. Eine mehrmonatige Seitwärtsbewegung hat der Wert eben erst mit neuen Bestmarken beendet. Charttechnisch verhilft das dem Titel zu einer erstklassigen Ausgangslage.

Profil



Die Hypoport AG ist Muttergesellschaft der Hypoport-Gruppe. Die Tochterunternehmen der Hypoport-Gruppe befassen sich mit dem Vertrieb von Finanzdienstleistungen, ermöglicht oder unterstützt durch Finanz-Technologie (FinTech). Die Hypoport-Tochterunternehmen sind in vier Geschäftsbereiche segmentiert. Der Geschäftsbereich Kreditplattform betreibt mit dem internetbasierten Finanzmarktplatz EUROPACE die größte deutsche Softwareplattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite. Ein vollintegriertes System vernetzt mehr als 400 Partner aus den Bereichen Banken, Versicherungen und Finanzvertriebe.

Der Geschäftsbereich Privatkunden vereint mit dem internetbasierten und ungebundenen Finanzvertrieb Dr. Klein Privatkunden und dem Verbraucherportal Vergleich.de alle Geschäftsmodelle, die sich mit der Beratung zu Immobilienfinanzierungen, Versicherungen oder Vorsorgeprodukte direkt an Verbraucher richten. Der Geschäftsbereich Institutionelle Kunden ist mit der DR. KLEIN Firmenkunden AG ein führender Finanzdienstleistungspartner der Wohnungswirtschaft und gewerblicher Immobilieninvestoren. Der Geschäftsbereich Versicherungsplattform betreibt mit Smart InsurTech eine Plattform zur Beratung, zum Tarifvergleich und zur Verwaltung von Versicherungspolicen.

Auf Seite 5: VTG





VTG (WKN: VTG999)



Wie Hypoport ist auch VTG ein Vertreter aus dem SDAX. M.M. Warburg hält auch hier auf Sicht eine starke Wertentwicklung für möglich. Die bestehende Kaufempfehlung ist mit einem Kursziel von 50,00 Euro garniert. Ein Niveau, dem sich der Titel bei aktuell gültigen Notierungen von 46,625 Euro nach den zuletzt gesehenen Gewinnen bereits stark angenähert hat.

Der zuständige Analyst Christian Cohrs hat kürzlich seine Einschätzungen zu dem Schienenlogistiker bekräftigt, obwohl das Unternehmen angesichts einer unerwartet hohen Nachfrage stillgelegte Waggons wieder auf die Schiene setzen musste, was zunächst Extra-Kosten verursacht. Doch im weiteren Jahresverlauf dürfte sich das letztlich auszahlen und positiv auf das Ergebnis wirken. Zudem sei das Unternehmen ein Gewinner von regulatorischen Änderungen im Eisenbahn-Fracht-Sektor.

Im zweiten Quartal 2017 hat die Gesellschaft nach einem verhaltenen Jahresstart wieder besser laufende Geschäfte verzeichnet. Der Umsatz stieg um 2,2 Prozent auf 255 Millionen Euro, das EBITDA verbesserte sich um 2,9 Prozent auf 86,7 Millionen Euro. Das Konzernergebnis ging bedingt durch gestiegene Investitionen leicht auf 14,8 von 14,9 Prozent zurück. Den Mitte August gesenkten Ausblick bekräftigte der Vorstand. Beim EBITDA hält man sowohl einen Rückgang als auch einen Anstieg für möglich. Der Umsatz soll weiterhin leicht über dem Vorjahreswert von 986,9 Millionen Euro liegen.

Interessant ist auch noch der Hinweis, dass der Speditionsunternehmer Klaus-Michael Kühne seinen Einfluss bei dem Güterwaggon-Vermieter VTG ausbauen will. An VTG AG hält die Kühne Holding AG nach Angaben 20 Prozent der Anteile. M.M. Warburg rechnet in diesem Jahr mit einem Anstieg beim Gewinn je Aktie von 1,55 Euro nach zuletzt 1,56 Euro und somit mit Ergebnisstagnation. 2018 und 2019 sollen dann aber 2,24 Euro und 2,64 Euro herausspringen. Die Dividende von zuletzt 0,75 Euro wird auf Sicht der nächsten drei Jahre um jeweils fünf Cent höher gesehen.

Charttechnik





Auch die Aktie von VTG kann beim Blick auf den Langfrist-Chart überzeugen. Die Notiz hat von Februar 2009 von 5,25 Euro auf 46,625 Euro zugelegt. Die letzte Bestmarke stammt vom 27. September und ist somit taufrisch. Der folglich als intakt untermauerte Aufwärtstrend verhilft dem Wert zu einer nach wie vor viel versprechenden Ausgangslage.

Profil



Die VTG Aktiengesellschaft zählt zu den führenden Waggonvermiet- und Schienenlogistikunternehmen in Europa. Das Unternehmen verfügt über die größte private Waggonflotte Europas. Weltweit umfasst der Waggonpark rund 52.700 Eisenbahngüterwagen, darunter schwerpunktmäßig Kesselwagen sowie Großraumgüter- und Flachwagen. Neben der Vermietung von Eisenbahngüterwagen bietet der Konzern umfassende multimodale Logistikdienstleistungen mit Schwerpunkt Verkehrsträger Schiene sowie weltweite Tankcontainertransporte an.

Der Konzern verfügt auch über langjährige Erfahrung im Transport flüssiger und sensibler Güter. Zum Kundenkreis gehören Unternehmen aus nahezu allen Industriezweigen, wie zum Beispiel der Chemie-, Mineralöl-, Automobil-, Agrar- oder Papierindustrie. Über Tochter- und Beteiligungsgesellschaften ist das Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg vorrangig in Europa, Asien, Russland und Nordamerika präsent.

Auf Seite 6: SAP





SAP (WKN: 716460)



Mit SAP befindet sich auch ein DAX-Vertreter unter den M.M. Warburg-Favoriten für die Ewigkeit. Das ist deshalb erwähnenswert, weil es den Großkonzernen typischerweise nicht mehr so leicht fällt, dauerhaft Wachstum zu generieren. ´Die Kaufempfehlung für SAP ist mit einem Kursziel von 105,00 Euro ausgestattet. Das lässt dem Wert theoretisch ein weiteres Aufwärtspotenzial von 14,6 Prozent.

Mit den von dem Softwarekonzern vorgelegten Halbjahreszahlen war der zuständige Analyst Andreas Wolf zufrieden. Die Umstellung der Geschäfte auf die Cloud sowie eine neue Software schreite erfolgreich voran, sagte er in Reaktion auf das Zahlenwerk. Das Kursziel erhöhte er damals von bisher 97,00 Euro. Kurzfristig dürfte der Kurs auch vom Aktienrückkaufprogramm profitieren, hieß es zudem ergänzend.

SAP verfüge vor allem über drei Wachstumstreiber - eines davon heißt Leonardo und ist ein IoT-Portfolio, in dem die Gesellschaft ihre Big-Data-Anwendungen und Konnektivität zu einem geschäftsbereichsübergreifenden Paketangebot bündelt mit Anwendungsszenarien für vernetzte Produkte, Anlagen und Infrastruktur bis hin zu Fuhrparks, Märkten und Personen.

Zusammen mit den beiden anderen Wachstumstreibern Cloud und Hana verspreche das auf Sicht eine Margenexpansion. So veranschlagt Wolf die Bruttogewinnspanne für 2018 und 2019 auf 70,1 Prozent und 07,5 Prozent, nach voraussichtlich 69,4 Prozent im laufenden Jahr. Den Gewinn je Aktie sieht er nach einem leichten Rückgang auf 2,96 Euro im laufenden Geschäftsjahr in den beiden Jahren danach auf 3,75 Euro und 4,29 Euro steigen.

Die Gesellschaft selbst hatte bei der Vorlage der Halbjahresergebnisse die Umsatzerwartung für 2017 um 100 Millionen Euro auf eine Spanne von 23,3 bis 23,7 Milliarden Euro von bislang 23,2 bis 23,6 (Vorjahr: 22,067) Milliarden Euro angehoben. Beim Betriebsergebnis wurden die bisher angepeilten 6,8 bis 7,0 Milliarden Euro jedoch nur bestätigt.

Charttechnik





Mit einem Anstieg von Oktober 2002 bis Juni 2017 von 10,41 Euro auf 96,10 Euro hat sich die Aktie von SAP für die vergangenen 15 Jahre die Aufnahme in die Gruppe der Dauerläufer mit Sicherheit verdient. In den vergangenen gut drei Monaten fand die Rekordjagd zwar keine Fortsetzung, aber der langfristige charttechnische Aufwärtstrend ist hier derzeit uneingeschränkt intakt. ´

Profil



Die SAP SE zählt weltweit zu den führenden Anbietern von Unternehmenssoftwarelösungen, die die verschiedenen Prozesse innerhalb der Unternehmen und über Unternehmensgrenzen hinweg organisieren. Das Portfolio umfasst Geschäftsanwendungen für große und mittelständische Betriebe sowie Standardlösungen für kleine und mittelgroße Firmen. Darüber hinaus unterstützt SAP mit branchenspezifischen Lösungen Kernprozesse in den Industriezweigen Handel, Finanzen, High-Tech, im Gesundheitswesen und öffentlichen Verwaltungen.

Das Flaggschiff des Konzerns stellt dabei die SAP Business-Suite dar, die auf die jeweiligen Anforderungen und Geschäftsziele exakt zugeschnitten werden kann. Basis dieser Anwendung ist die von SAP entwickelte Datenbanktechnik Hana, bei der Daten nicht mehr auf der Festplatte, sondern im Arbeitsspeicher abgelegt werden und so schneller zur Verfügung stehen.