Noch sei nicht absehbar, wie lange das Flugverbot dauere. "Das ist eine schwierige Schätzung, die wir machen müssen." Der Absturz der neuen Boeing in Äthiopien war der zweite Absturz der Maschine gleichen Typs innerhalb von wenigen Monaten. Bis zur Feststellung der Ursache müssen alle Flugzeuge der Baureihe am Boden bleiben.

Diese und andere von Mensch und Natur verursachte Großschäden brockten dem Schweizer Konzern zu Jahresbeginn einen Gewinnrückgang auf 429 Millionen Dollar ein - nach 457 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Analysten sprachen von unerwartet schlechten Zahlen. Die Swiss-Re-Aktie gab um knapp vier Prozent nach.

Um die Kosten für den Flugzeugabsturz möglichst genau zu ermitteln, arbeitet Swiss Re laut Dacey mit anderen betroffenen Versicherern und mit Boeing zusammen. Denn auf den US-Flugzeugbauer könnten auch Schadenersatzforderungen von Airlines zukommen, die ihre Maschinen am Boden halten müssen. Darüber hinaus bekam der Konzern im ersten Quartal auch hohe Schadenzahlungen für Überschwemmungen in Australien und den Taifun Jebi im vergangenen Jahr zu spüren.

Der sogenannte Schaden-Kosten-Satz in der größten Sparte Schaden-Rückversicherung schnellte auf 110,3 Prozent hoch. Bis zu einer Marke von 100 Prozent sind Zahlungen für Schäden und Verwaltung durch Prämieneinnahmen gedeckt. Im Vorjahr lag die Quote bei 92 Prozent.

Die Börsenpläne für die Sparte ReAssure - des Geschäft mit geschlossenen Lebensversicherungsbeständen - treibt das Unternehmen voran. Allerdings zeigte sich Finanzchef Dacey auch offen für einen Verkauf der Sparte an Interessenten: "Ich sage niemals nie, wenn jemand im letzten Moment kommt." Als Basisszenario verfolge Swiss Re jedoch den Börsengang im laufenden Jahr.
rtr