Die Deutsche Telekom will ihre Aktionäre in den nächsten Jahren mit höheren Dividenden bei der Stange halten. Die Zahlungen an die Anteilseigner sollten von 2015 bis 2018 im Schnitt jährlich um zehn Prozent zulegen, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Die Dividendenprognose sei an das Wachstum des Free Cash Flow gekoppelt. Gleichzeitig verspricht die Telekom bis 2018 eine Mindestgewinnbeteiligung der Aktionäre von 50 Cent je Aktie - genauso viel wie für 2014. Telekom-Chef Tim Höttges stellt damit gut ein Jahr nach seinem Amtsantritt die Weichen für die nächste Zeit. "Wir haben den Konzern wieder auf Wachstumskurs gebracht und werden diesen Weg konsequent weiter gehen." Größter Anteilseigner des Telefonriesen ist mit gut 30 Prozent der Bund. Die T-Aktien fielen um 1,3 Prozent. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen.
Der mit 63 Milliarden Euro Jahresumsatz größte europäische Telekomkonzern untermauert das Dividendenversprechen mit der Aussicht auf bessere Geschäfte in wichtigen Märkten. In Deutschland solle die jahrelange Umsatzerosion nächstes Jahr gestoppt werden. 2014 schrumpften die Erlöse hier wegen des harten Preiskampfs mit Kabelnetzbetreibern und DSL-Rivalen wie United Internet um ein Prozent auf 22,3 Milliarden Euro. Auch im Europa-Geschäft mit seinen zahlreichen Ablegern von Polen bis zum Balkan sollen die Erlöse bis 2017 nicht mehr fallen. Und ein Teil der Wachstumshoffnung fußt auf dem eigentlich ungeliebten Amerika-Geschäft von T-Mobile US.
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AMERIKA-GESCHÄFT ÜBERRUNDET DEUTSCHLAND
Der viertgrößte Mobilfunkanbieter in den Vereinigten Staaten hat sich nach Jahren des Siechtums dank Milliarden-Investitionen zur Wachstumslokomotive der Bonner entwickelt. Dank eines massiven Kundenwachstums zog der Gewinn von T-Mobile US 2014 um elf Prozent und der Umsatz um gut ein Fünftel auf 22,4 Milliarden Euro an. Damit erlöste die Telekom in den USA mehr als in Deutschland. Der Bonner Konzern will dem hartumkämpften Amerika-Markt den Rücken kehren. Voriges Jahr waren allerdings zwei Kaufinteressenten abgesprungen. Im Sommer gab der US-Rivale Sprint wegen des Störfeuers der Kartellwächter einen Übernahmeversuch auf. Im Herbst zog auch der französische Telefonmilliardär Xavier Niel sein Angebot zurück. Damit muss T-Mobile US vorerst allein über die Runden kommen und sich nach Ansicht von Analysten früher oder später frisches Geld besorgen, da 2016 eine teure Frequenzauktion ansteht. Solche Versteigerungen können schnell ins Geld gehen: Anfang des Monats zahlte die Telekom für an sich wenig wertvolle Frequenzen bereits 1,8 Milliarden Dollar.
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TELEKOM VERSPRICHT AUCH STEIGENDE GEWINNE
Die Kursbestimmung der Telekom wurde von Anlegern und Investoren mit Spannung erwartet. Denen stellt Höttges die neuen Ziele am Nachmittag aus erster Hand in Bonn vor. Der frühere Finanzchef verspricht dabei nicht nur steigende Dividenden, sondern für die Zeit bis 2018 auch höhere Umsätze und Profite. So soll der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) im Mittel jährlich um bis zu vier Prozent zulegen. 2014 zog die Kennzahl zum ersten Mal seit Ende des vorigen Jahrzehnts an, nämlich um ein Prozent auf 17,6 Milliarden Euro. Der Konzernüberschuss verdreifachte sich 2014 auf 2,9 Milliarden Euro. Grund dafür waren vor allem die Extraeinnahmen aus dem Verkauf des Internet-Portalbetreibers Scout24.
Für dieses Jahr erwartet der Vorstand des 230.000 Mitarbeiter starken Konzerns einen Free Cash Flow von 4,3 Milliarden Euro nach 4,14 Milliarden Euro 2014. Das Betriebsergebnis (bereinigtes Ebitda) solle 2015 bei konstanten Wechselkursen 18,3 Milliarden Euro erreichen.
Reuters