Am 30. September geht das Geschäftsjahr von ThyssenKrupp zu Ende. Nach einer langen Durststrecke ist das Licht am Ende des Tunnels nun deutlich zu erkennen. Das Desaster mit den Stahlaktivitäten in USA und Brasilien ist abgearbeitet. Das US-Werk wurde verkauft. Die Aktivitäten in Brasilien sind zumindest einigermaßen profitabel. Dafür sorgen Lieferverträge und ein starker US-Dollar. Und auch seine anderen Hausaufgaben hat der Konzern, der neben Stahl auch Maschinen- und Anlagenbau betreibt, Marineaktivitäten unterhält und über ein hochprofitables Geschäft mit Aufzügen verfügt, erledigt. Das Kostensenkungsziel wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr jedenfalls deutlich übertroffen: 900 Millionen anstatt der 850 Millionen Euro, die angekündigt waren. Damit ist der Weg aber noch nicht zu Ende. Das Kostensenkungsprogramm "Impact zielt darauf die Kostenbasis um rund 2,3 Milliarden Euro zu senken. Im abgelaufenen Jahr wird der Konzern deshalb nach drei Verlustjahren einen Nettogewinn erreichen.

Die Rückkehr in die Gewinnzone wird auch in den kommenden Quartalen das große Thema sein, dass die Börsianer bewegen wird. In den kommenden Monaten könnte klar werden, dass der Konzern mehr verdienen kann als bisher angenommen wurde. Rückenwind bringen die gesunkenen Rohstoffkosten bei Eisenerz und ein starker Dollar. Während sich Währung und Rohstoffkosten mehr oder weniger eliminieren, werden die Produkte von Thyssen auf den Weltmärkten dank eines schwachen Euros attraktiver. Das kann zu einer Ausweitung der Erlöse führen.

Und unbestätigten Gerüchten zu Folge arbeitet ThyssenKrupp auch an der letzten großen Baustelle, dem Edelstahlbereich. Der war zuvor schon an den finnischen Wettberwerber Outukumpu verkauft worden, musste aber wieder zurückgenommen werden, weil die Finnen in eine finanzielle Schieflage geraten sind. Nun scheint der Bereich wieder zum Verkauf zu stehen, zumindest wurde die Deutsche Bank mit einem Verkauf mandatiert. Gelingt hier noch vor Jahresende der Ausstieg, dürfte die Aktie ein neues Nachkrisenhoch erreichen können.

Seit dem Jahrestief im Dezember 2013, als die Thyssen-Aktie bei 16,60 Euro notierte ging es schon bergauf. Bis im Juli schaffte der Dax-Titel fast 23 Euro. Danach schlug der Kurs einen Seitwärtstrend ein, testet im Moment aber immer wieder die Jahreshöchstgrenzen.

Sicherlich bieten sich in dieser Konstellation hochspekulative Optionsscheine an. Wer aber konservativer unterwegs ist, versucht bereits Erreichtes zu hebeln. Das Produkt dafür ist ein Discount-Optionsschien. Der bis Ende März laufende Optionsschein hat einen Basispreis bei 19 Euro. Notiert die Thyssen-Aktie am finalen Bewertungstag nicht unter 21 Euro erhalten Anleger den maximale Rückzahlungsbetrag von zwei Euro. Im Gegensatz zu Knock-out-Calls kann es bei Discount-Calls nicht zu einem vorzeitigen Knock-out-Ereignis kommen da nur der Kurs am Bewertungstag zählt. Trotzdem sind auch Verluste möglich. Am Bewertungstag wird die Differenz zwischen der oberen Kursgrenze und dem dann aktuellen Kurs ausbezahlt. Sollte der zu dem Zeitpunkt beispielsweise bei 20 Euro liegen, wird ein Euro (die Differenz zwischen aktuellem Kurs und obere Kursgrenze) ausbezahlt. Bei einem heutigen Einsatz von 1,33 Euro, wären so rund 28 Prozent Verlust zu tragen. Im Moment hat der Schein eine Seitwärtsrendite von 48,15 Prozent. Das entspricht auch dem maximal erzielbaren Ertrag.

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