17.09 Uhr - Die deutschen Maschinenbauer bedauern den angekündigten Bruch Großbritanniens mit dem EU-Binnenmarkt. Er werde den Handel mit britischen Geschäftspartnern erschweren, sagt der Chef des Branchenverbandes, Carl Martin Welcker. Er werde ihn aber nicht verhindern. Es liege an der Politik, den Schaden so klein wie möglich zu halten. "Weder die EU noch Großbritannien haben ein Interesse daran, den EU-Austritt in einen Rosenkrieg eskalieren zu lassen."

17.06 Uhr - Der Chefunterhändler des EU-Parlaments für die Brexit-Gespräche, Guy Verhofstadt, warnt Großbritannien vor "der Illusion", dass das Königreich die Vorteile des EU-Binnenmarktes ohne Verpflichtungen erlangen könnte. Das EU-Parlament muss einem Abkommen mit Großbritannien zustimmen.

17.01 Uhr - E.ON-Chef Johannes Teyssen äußert sich enttäuscht über den harten Brexit-Kurs von Premierministerin May. "Der Wert enger Partnerschaften wird heutzutage leider zunehmend weniger wertgeschätzt. Das bedauere ich als überzeugter Europäer und Transatlantiker", sagt er der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung".

16.44 Uhr - Die britische Regierung hat noch keine Entscheidung darüber getroffen, welche Vereinbarungen für die Finanzwirtschaft im Zusammenhang mit dem Brexit getroffen werden sollen. Die Branche habe sich von den Vorstellungen verabschiedet, das System des EU-Passes für Banken zu erhalten. sagt Brexitminister David Davis. Die Entwicklung laufe auf ein Arrangement hinaus, das aus gegenseitiger Anerkennung von Regularien und einer externen Äquivalenz beruhe.

16.28 Uhr - Der Chefunterhändler der EU für die Brexit-Gespräche macht eine Einigung auf einen geordneten Austritt Großbritanniens zur Voraussetzung für künftige Beziehungen zum Vereinigten Königreich. Die Verhandlungen könnten beginnen, sobald die Regierung in London ihren Austrittsantrag eingereicht habe, teilt Michel Barnier über Twitter mit.

15.59 Uhr - Von einem schmerzlichen Prozess spricht EU-Ratspräsident Donald Tusk. Eine surreale Zeit, aber zumindest eine realistischere Ankündigung von Premierministerin May, formuliert er auf Twitter. Die anderen 27 EU-Staaten blieben vereint und seien bereit, die Verhandlungen zu führen.

15.48 - Großbritannien wird nach den Worten von Brexit-Minister David Davis auch bei einem Nein des Parlaments zum Austritt die EU verlassen. Er äußert sich zuversichtlich, dass sein Land auch weiter Zugang zum EU-Markt erhalten werde. Die Frage sei nur, zu welchen Bedingungen. Das Vorgehen seiner Regierung stelle keine Rosinenpickerei dar.

15.48 Uhr - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat die Konkretisierung der britischen Brexit-Pläne durch Premierministerin Theresa May als Beitrag zu mehr Klarheit begrüßt. "Die Entscheidung von Frau May ist konsequent. Es ist gut, dass endlich etwas mehr Klarheit darüber besteht, wohin Großbritannien steuert", sagte er am Dienstag. Ein Rosinenpicken der Briten, das Bewahren von Binnenmarkt-Vorteilen trotz EU-Austritts, werde es nicht geben. "Wichtig ist nun, dass wir schnell in ein geordnetes Verfahren kommen", merkte Gabriel zur Ablauf des Brexit an. "Gut ist auch, dass die britische Premierministerin klar gemacht hat, dass sie eine enge Kooperation mit der EU anstrebt", sagte der Minister. Großbritannien bleibe ein Teil Europas und ein befreundeter Staat, den man auch brauche, um die globalen Probleme lösen.

15.41 - Der ankündigte harte Bruch mit der EU wäre nach Ansicht der schottischen Regierung eine "wirtschaftliche Katastrophe". Schottland habe nicht für diesen Kurs gestimmt, beklagt Regierungschefin Nicola Sturgeon. Die Regierung in London dürfe Schottland nicht aus der EU reißen, ohne dass die Schotten über eine andere Zukunft entscheiden könnten.

15.37 Uhr - EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker will noch im Laufe des Tages mit der britischen Premierministerin May telefonieren.

15.31 Uhr - Unionsfraktionschef Volker Kauder kündigt eine harte Haltung gegenüber Großbritannien an. Wenn es einen Abbruch der Beziehungen wolle, sei dies so. Aber dann könne es auch nicht mehr mit den Vorteilen der EU rechnen, sagt der CDU-Politiker.

15.30 Uhr - SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann sagt: "Wer einen harten Bruch will, soll ihn bekommen." Er warnt gleichzeitig vor britischen Drohungen, EU-Produkte vom britischen Markt auszuschließen. "Man sollte sich auf keinen Fall wechselseitig mit Drohungen konfrontieren. Was der eine androht, kann auch der andere jeweils umsetzen."

15.18 Uhr - Frankfurt wird nach Auffassung der deutschen Privatbanken von den Brexit-Plänen profitieren. Mit einem "harten Brexit" verlören die britischen Banken den "EU-Pass", mit dem sie ihre Produkte in der EU verkaufen könnten, sagt der Präsident des Bankenverbandes BdB, Hans-Walter Peters. Dies werde mit Verlagerungen an andere Finanzstandorte einhergehen. Frankfurt sei dafür prädestiniert.

15.14 Uhr - Die britischen Brexit-Pläne schaffen nach Einschätzung von DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier mehr Klarheit und geben den Unternehmen damit mehr Planungssicherheit. "Der Brexit beschränkt die Wachstumsmöglichkeiten beiderseits der Ärmelkanals." Deutsche Firmen würden nun vermutlich weniger in Großbritannien investieren.

14.55 Uhr - Der britische Automobilverband SMMT hat eine Zollunion mit der EU gefordert. Mit dem Brexit-Abkommen müssten zudem nicht tarifäre Handelshindernisse vermieden werden, sagt Verbandschef Mike Hawes. Die Rückkehr zu Zöllen nach dem Muster der Welthandelsorgansiation WTO würden die Industrie gefährden, mahnt er.

14.43 Uhr - Der tschechische Staatssekretär für EU-Angelegenheiten, Tomas Prouza, hat die britischen Brexit-Pläne als "ein bisschen sehr ehrgeizig" bezeichnet. "Handel so frei wie möglich, volle Kontrolle über Einwanderung ... wo bleibt das Geben für all das Nehmen?" fragte er per Twitter.



14.01 Uhr - Außenminister Frank-Walter Steinmeier begrüßt, dass May "endlich ein wenig mehr Klarheit über die britischen Pläne geschaffen hat". Deutschland wolle "möglichst gute, enge und vertrauensvolle Beziehungen" zu Großbritannien. "Aber unsere Linie ist und bleibt: Die Verhandlungen beginnen erst, wenn Großbritannien seinen Austrittswunsch auch offiziell mitgeteilt hat", erklärt Steinmeier.

13.54 Uhr - Nach Einschätzung von DIW-Präsident Marcel Fratzscher sind "die wirtschaftlichen Kosten eines harten Brexit (...) sicherlich höher als alle anderen Optionen". Die EU wie Großbritannien würden das mit Wachstumseinbußen bezahlen.

13.27 Uhr - Theresa May warnt die EU: Kein Deal der Briten mit der EU ist immer noch besser als ein schlechter Deal. Ohne Zugang zum britischen Binnenmarkt wären auch die Volkswirtschaften auf dem Kontinent schlechter dran.

13.21 Uhr - Innerhalb Großbritanniens sollen nach Mays Worten keine Hürden für die Wirtschaft aufgebaut werden.

13.20 Uhr - May ermahnt Regierungs- und Parteimitglieder dazu, keine Informationen aus den Verhandlungen durchzustechen.

13.10 Uhr - May unterstreicht, dass es immer eine besondere Beziehung zu Irland geben wird. Sie werde eine praktikable Lösung suchen, um einerseits die Integrität der britischen Grenzen zu sichern und andererseits die Reisemöglichkeiten zu erhalten.

13.09 Uhr - Wir wollen ein umfassendes Freihandelsabkommen mit der EU.

13.08 Uhr - Premierministerin May will das britische Parlament über den Brexit abstimmen lassen. Sie werde das Ergebnis der Austrittsverhandlungen mit der EU in beiden Kammern zur Abstimmung stellen, kündigt sie an.

13.03 Uhr - May betont, es liege nicht im Interesse des Landes, dass die EU auseinander bricht. Die Entscheidung für den Brexit sei nicht darauf gerichtet, der EU zu schaden. Die Europäer würden auch künftig in Großbritannien willkommen sein, die Briten hoffentlich auch in der EU.

13.03 Uhr - Drittens: Wir wollen die vollständige Kontrolle über Immigration und Einreise nach Großbritannien.

13.01 Uhr - Zweitens: Wir wollen die vollständige Kontrolle über die Gesetzgebung zurück. Künftig werden wieder ausschließlich die Gerichte in Großbritannien zuständig sein.

12.59 Uhr - Erstens: Wir wollen Gewissheit und Sicherheit.

12.55 Uhr - Wir verfolgen in den Austrittsgesprächen zwölf Ziele.

12.51 Uhr - May betont, dass Großbritannien gestärkt aus dem Brexit hervorgehen soll. Das Land solle wahrhaft global sein und bester Freund und Nachbar seiner europäischen Partner.

12.49 - Auftritt von Theresa May. "Ich will, dass Großbritannien nach dem EU-Austritt stärker und einiger da steht als vorher."

11.41 Uhr - In Großbritannien ziehen auch wegen des Brexit-Votums die Preise überraschend deutlich an. Die Inflationsrate kletterte im Dezember auf 1,6 (November: 1,2) Prozent, wie die Statistikbehörde am Dienstag mitteilte. Das ist das höchste Niveau seit Mitte 2014. Analysten hatten damit gerechnet, dass die Verbraucherpreise lediglich 1,4 Prozent über dem Niveau vor Jahresfrist liegen. Seitdem sich die Briten im Juni in einem Referendum für einen Ausstieg aus der EU entschieden haben, hat das britische Pfund zum Dollar und Euro massiv an Wert verloren. Dies führt dazu, dass importierte Waren teurer werden, was die Inflation nach oben treibt.

09.58 Uhr - Die britische Premierministerin Theresa May wird ihre mit Spannung erwartete Grundsatzrede zum Brexit um 12.45 Uhr (MEZ) halten. Dies bestätigte das Büro der Premierministerin am Dienstag. Zuvor hatten bereits britische Medien über Inhalte der Rede berichtet. May werde demnach in ihrer Rede in London einen Zwölf-Punkte-Plan für die Trennung von der EU vorlegen. Dieser soll auch einen Ausstieg aus dem europäischen Binnenmarkt beinhalten

09.28 Uhr - Der französische Finanzminister Michel Sapin mahnt von der britischen Regierung Klarheit an über deren Pläne für einen Austritt aus der EU.

09.12 Uhr - Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling sagt, er rechne damit, dass die Verhandlungen zwischen EU und Großbritannien etwa fünf Jahre dauern würden.