Ein renommierter Wall-Street-Investor warnt eindringlich vor der Nvidia-Aktie. Trotz des bisherigen Erfolgs sieht er eine dramatische Wende voraus. Was steckt hinter dieser alarmierenden Prognose?
Es erscheint beinahe wagemutig, sich als Investor aktuell gegen die Nvidia-Aktie auszusprechen. Denn zweifellos zählt sie zu den beliebtesten Aktien der Wall Street. Nachdem sie bereits im vergangenen Jahr um über 200 Prozent zugelegt hat, liegt sie auch in diesem Jahr wieder knapp 190 Prozent im Plus – und rückt iPhone-Konzern Apple damit gefährlich nahe auf die Pelle, ihn als wertvollstes Unternehmen der Welt abzulösen.
Doch kann der Erfolg von Nvidia immer so weitergehen? Lohnt es sich für Investoren, jetzt noch einzusteigen, oder sollte man die Aktie sogar verkaufen? Ein bekannter und erfolgreicher Investor der Wall Street sieht jedenfalls rot für die Nvidia-Aktie.
Warum die Aktie verkaufen? Ein Top-Investor warnt eindringlich
Der Tech-Gigant Nvidia stellt mit seinen Chips quasi die Basisinfrastruktur bereit, die Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) erst ermöglicht. Seit der Einführung des Chatbots ChatGPT Ende 2022 wurde der Menschheit und der Wall Street schlagartig bewusst, wie bahnbrechend diese Technologie bereits ist – und vor allem, was noch kommen wird. Davon profitieren Aktien wie Nvidia entsprechend.
Das Unternehmen wirbt nun auch mit seiner neuen Blackwell-Technologie, bei der CEO Jensen Huang von einer „wahnsinnigen Nachfrage“ spricht. Was also könnte überhaupt gegen den Kauf der Nvidia-Aktie sprechen?
Das Finanzportal TipRanks berichtet von Aussagen des Top-Investors, der unter dem Pseudonym "The Value Portfolio" schreibt. Dieser "Seeking Alpha"-Finanzblogger ist nicht irgendein beliebiger Blogger. Laut TipRanks landet er auf Platz 86 von fast 30.000 Finanzbloggern und auf Platz 122 von fast 40.000 Experten der Wall Street. Mehrere Tausend Anleger folgen seinen Beiträgen. Doch warum sieht er die Nvidia-Aktie so kritisch?
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Darum sollten Sie laut Top-Investor die Nvidia-Aktie jetzt verkaufen
„Nvidia braucht ein starkes Wachstum, um seine Bewertung zu rechtfertigen, und das kann Blackwell nicht ewig bieten", schreibt der Finanzexperte laut TipRanks.
Zwar erkennt er die Leistung und den Erfolg des Unternehmens durchaus an, doch er sieht kein realistisches Szenario, in dem Nvidia die entsprechende Leistung erbringen kann, um die aktuellen Preise zu rechtfertigen. „Die Bewertung von Nvidia erfordert eine Verdopplung des Wachstums der letzten fünf Jahre in den nächsten acht Jahren, um mit den Renditen des S&P 500 gleichzuziehen, was eine hohe Wachstumsbarriere darstellt.“ Zudem sieht er kritisch, dass nur wenige Mega-Kunden von Nvidia für den Großteil der Gewinne verantwortlich sind. „Wenn Sie fünf Kunden haben, die Ihr Geschäft vorantreiben, und Sie brauchen den vierfachen Umsatz, um Ihre Bewertung zu rechtfertigen und mit dem S&P 500 mithalten zu können, müssen diese Kunden das Vierfache bestellen, es sei denn, neue Mega-Cap-Tech-Unternehmen treten auf den Plan." Einige dieser Mega-Kunden arbeiten zudem bereits an eigenen KI-Chips, was sich negativ auf Nvidias Preisgestaltung auswirken könnte.
„Wenn die Technik der Kunden aufholt und sie feststellen, dass die Renditen niedriger sind als erwartet, wird auch Nvidia darunter leiden und damit eine schlechte Investition sein", so der Top-Investor. Er stuft die Aktie daher als "Verkaufen" ein.
Fazit
Sicherlich nennt der Finanzexperte einige valide Punkte, die Anleger bei der Nvidia-Aktie beachten sollten. Man sollte sie nicht einfach blind in den Himmel loben. Nvidia ist immer noch ein Halbleiterunternehmen, und solche Aktien können zyklisch sein, was zu größeren oder kleineren Korrekturen und erheblicher Volatilität führen kann. Langfristig jedoch bringt die Nvidia-Aktie aus Sicht von BÖRSE ONLINE alles mit, um sich weiter am Markt für KI zu behaupten und eine der wichtigsten Spieler zu bleiben. Die Konkurrenz wird zwar größer, doch auch der Markt für KI wächst kontinuierlich. Es sollte also genügend Platz für mehrere Akteure geben.
Nvidia hat bisher in jedem Quartal bewiesen, dass der Konzern über die nötigen finanziellen Mittel und die Stärke verfügt, um sich in diesem Markt zu behaupten. Während es bei anderen Unternehmen länger dauern kann, bis sich ihre Investitionen in KI auch in den Zahlen zeigen, profitiert Nvidia bereits jetzt davon, dass zahlreiche Unternehmen die Chips für den Ausbau ihrer Infrastruktur benötigen. Langfristig sollten sich Anleger daher nicht verunsichern lassen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.