Der französische Ölkonzern Total bekommt die Abkühlung der Weltwirtschaft zu spüren. Weil der Ölpreis im Zuge der mauen Konjunktur auf den tiefsten Stand seit vier Jahren gesunken ist, fiel der Gewinn im dritten Quartal um zwei Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar, wie Europas Branchenzweiter nach Royal Dutch Shell am Mittwoch mitteilte. Auch das Tankstellen-Geschäft schwächelte. Der Umsatz sank ebenfalls um zwei Prozent auf 60,4 Milliarden Dollar. Der neue Konzernchef Patrick Pouyanne kündigte an, den Sparkurs seines tödlich verunglückten Vorgängers Christophe de Margerie voranzutreiben, zumal sich der Ölpreis-Rückgang im vierten Quartal noch stärker bemerkbar machen soll.

Zugleich will Pouyanne noch bis Jahresende ölreiche Staaten besuchen, um die engen Kontakte zu pflegen, die der Diplomatensohn de Margerie etwa zu den Regierungen in Russland, Saudi-Arabien und Katar aufgebaut hatte. Dabei dürfte es auch um die Zukunft eines Erdgas-Großprojekts in Russland gehen, dessen Finanzierung wegen der US-Sanktionen im Zuge der Ukraine-Krise infrage steht. De Margerie war vorige Woche bei einem Flugzeugunglück in Moskau ums Leben gekommen. Der Privatjet des 63-Jährigen war beim Start vom Flughafen Wnukowo mit einem Schnee-Räumfahrzeug zusammengestoßen. De Margerie hatte in Russland offenbar an einer Regierungskonferenz teilgenommen, auf der es um ausländische Investitionen ging.

Reuters