Greg Abel gilt als Spitzenkandidat für die Nachfolge von Warren Buffett als CEO. Nun kaufte er Berkshire-Aktien im Wert von 68 Millionen Dollar. Bereitet er sich jetzt auf seine Nachfolge vor? Von Jennifer Senninger
Er gilt als wahrscheinlichster Nachfolger für Warren Buffett als CEO von Berkshire Hathaway: Greg Abel (60). Wie Bloomberg berichtete, zeigten eingereichte Unterlagen vom Montag, dass Abel Ende letzten Monats Aktien im Wert von 68 Millionen Dollar erwarb. Die Aktien der Klasse A von Berkshire schlossen am Montag in New York bei 413.000 Dollar. Das könnte ein Zeichen sein, dass sich Abel schon mal auf die großen Fußstapfen vorbereitet, in die er schlüpfen wird.
Denn einige Aktionäre äußerten die Besorgnis, dass Abel, der als wahrscheinlichster Nachfolger als CEO für Warren Buffett gilt, kein Hauptaktionär bei Berkshire Hathaway ist. „Abels Kauf hilft ihm, sich enger mit den Aktionären von Berkshire zusammenzuschließen, während er sich darauf vorbereitet, irgendwann die Zügel des Unternehmens zu übernehmen“, erklärt Ben Silverman, Forschungsleiter von VerityData. „Es ist ein wichtiger Schritt von Abel, weil ein Aktienkauf von fast 70 Millionen US-Dollar seine Ernsthaftigkeit signalisiert und der Zeitpunkt des Kaufs – bei Schwäche am Ende des Quartals – eine positive Bewertungsbotschaft aussendet.“
Die jüngsten Aktienkäufe erhöhen nun Abels Anteil an Berkshire Hathaway beträchtlich. Am zweiten März besaß er noch fünf Aktien der Klasse A und über 2000 Aktien der Klasse B. Aktuell ist Abel CEO von Berkshire Hathaway Energy und beaufsichtigt die nicht versicherungsbezogenen Geschäfte von Berkshire Hathaway. Abel zählt zu Berkshires bestbezahlten Führungskräften, verdient laut Bloomberg eine Gesamtvergütung von über 19 Millionen Dollar.
Der 92-jährige Warren Buffett ist bereits seit 1965 CEO von Berkshire Hathaway. Dass er jedoch in naher Zukunft vorhat, den CEO-Posten abzugeben, ist unwahrscheinlich: In einem Interview vom April sagte er, er sei in bester Gesundheit und habe nicht vor, als CEO von Berkshire Hathaway zurückzutreten. Auf die Frage nach einem Nachfolger bestätigte Buffett, dass es zwar einen gibt, aber: „Er wärmt sich nicht auf.“