An den US-Börsen deuteten die Terminkontrakte ebenfalls auf sinkende Kurse zu Handelsbeginn hin.

Bei der Zusammenstellung seines Regierungsteams erlitt Trump einen weiteren Rückschlag. Sein Kandidat für den Posten des Nationalen Sicherheitsberaters, Robert Harward, lehnte das Angebot aus familiären und finanziellen Gründen ab. Zudem sorgte er mit einem erneuten Angriff auf Journalisten bei einer Pressekonferenz für Aufsehen. "Trumps sprunghaftes Auftreten untergräbt das Vertrauen der Investoren" sagte Fonds-Manager Angus Gluskie von White Funds Management. Seit seinem Amtsantritt im Januar hat der Dow-Jones-Index fast 1000 Punkte zugelegt, weil Anleger auf einen Wirtschaftsboom hoffen. Details blieb Trump aber bislang schuldig.

Experten warnten daher vor zu viel Optimismus. Fraglich sei, ob die Wachstums- und Ertragsperspektiven der Firmen nachhaltig seien, gab Analyst Markus Reinwand von der Helaba zu Bedenken. "Bei aller Zuversicht scheint eine gesunde Portion Skepsis angebracht. Angesichts hoher Erwartungen baut sich beachtliches Enttäuschungspotenzial auf."

MÖGLICHER UNILEVER-DEAL BEFLÜGELT BEIERSDORF UND HENKEL



Für reichlich Gesprächsstoff an den Börsen sorgten Unilever , nachdem der US-Konkurrent Kraft Heinz dem Hersteller von "Langnese"-Eis und "Axe"-Deo ein Übernahmeangebot gemacht hat. Die in London notierten Unilever-Titel schossen um 15 Prozent auf ein Rekordhoch von 3848 Pence nach oben. Der niederländisch-britische Konzern habe die Offerte zwar abgelehnt, Ziel sei aber nach wie vor, dass es zu einem Zusammenschluss komme, betonte Kraft. Kraft legten vorbörslich in New York fünf Prozent zu.

In der ganzen Branche brach das Übernahmefieber aus: Die Papiere der Konkurrenten Beiersdorf, Danone, Henkel und Nestle stiegen um bis zu 3,6 Prozent. Beim "Milka"- und "Oreo"-Hersteller Mondelez ging es dagegen vorbörslich um knapp sechs Prozent nach unten. Investoren hatten zuletzt darauf spekuliert, dass Kraft Heinz eine Übernahme von Mondelez plant.

GELDREGEN FÜR ALLIANZ-AKTIONÄRE



Die Deutsche Bank sorgte mit einem neuen Großaktionär für Aufsehen. Die chinesische HNA Group kaufte sich mit etwas mehr als drei Prozent bei dem Geldhaus ein und will die Beteiligung eigenen Angaben zufolge noch aufstocken - allerdings unter zehn Prozent bleiben. Aktionäre riss das jedoch nicht aus dem Schlaf. Die Titel reagierten kaum auf die Nachricht, sie lagen 3,3 Prozent im Minus und verloren damit noch mehr als der europäische Bankenindex, der mehr als zwei Prozent nachgab. Im EuroStoxx50 waren unter den zehn größten Verlierern acht Finanzwerte. "In dem Sektor wird gerade die Sorge vor einem noch länger anhaltenden Niedrigzinsumfeld durchgespielt", sagte ein Händler.

Für Freude sorgte dagegen die Allianz mit ihren Plänen für Milliardenausschüttungen in Form von Aktienrückkauf und Dividendenzahlung. Die Titel waren mit plus 2,3 Prozent größter Dax-Gewinner.

rtr