Negative Nachrichten aus dem Nahen Osten haben beim MDAX-Wert TUI im Donnerstagshandel zu erhöhtem Verkaufsdruck und einem Tagesverlust von über sieben Prozent geführt.
Weil die USA derzeit eine teilweise Evakuierung von Personal im Nahen Osten vorbereiten, wachsen die geopolitischen Risiken in der Region und damit auch die Sorgen innerhalb der Tourismusbranche.
Geopolitische Risiken lassen TUI-Aktie abstürzen
Der Iran hat nämlich damit gedroht, US-Stützpunkte in der Region anzugreifen, falls die Atomverhandlungen zwischen beiden Ländern scheitern. Zudem wird befürchtet, dass es zu einem israelischen Angriff auf den Iran kommen könnte. Dies alles trieb den Ölpreis bereits am gestrigen Mittwoch auf den höchsten Stand seit über zwei Monaten und drückte zusätzlich auf die Stimmung im Tourismussektor.
Mitte Mai reagierten die Börsianer auf die vorgelegten Quartalszahlen ähnlich „verschnupft“, die Aktie konnten sich danach aber wieder deutlich erholen und lieferte mit dem Überwinden der 200-Tage-Linie sogar ein starkes charttechnisches Kaufsignal. Mittlerweile bestimmen bei TUI jedoch eindeutig die „Bären“ die Richtung der Aktie. Zuerst durchbrach der Titel die langfristige 200-Tage-Linie und rutschte mittlerweile sogar unter den bei 6,84 Euro angesiedelten 50 Tage-Durchschnitt.
TUI: Charttechnische Verkaufssignale en masse
Unter charttechnische Aspekten trübte sich damit die Stimmung hinsichtlich der weiteren Perspektiven von TUI massiv ein – aktuell dominieren eindeutig die Verkaufssignale. Auf der Charttechnik-Website Tradingview legen zum Beispiel von den insgesamt 26 erfassten Parametern gegenwärtig 16 das „Verkaufen“ der Aktie nahe während zehn Indikatoren als „Neutral“ anzusehen sind und kein einziger zum „Kaufen“ rät. Auf Basis fällt das zusammenfassende Urteil mit „Starker Verkauf“ ausgesprochen negativ aus.
In den kommenden Wochen wird sich der Tourismuskonzern Anlegern und Analysten verstärkt auf Roadshows und Konferenzen präsentieren. Sollten diese positiv verlaufen, besteht zumindest die Chance auf eine nachhaltige Bodenbildung. Zur Erinnerung: Seit über zwei Jahren pendelt der Wert bei heftigen Ausschlägen um die Marke von sechs Euro und bildete dadurch einen starken Boden aus. Der folgende Aspekt sollte allerdings auf keinen Fall ignoriert werden: Mit einer historischen 250-Tage-Volatilität von fast 40 Prozent gehört die MDAX-Aktie TUI zweifellos zu den hochvolatilen Indexmitgliedern, schließlich beläuft sich die 250-Tage-Vola des MDAX aktuell auf weniger als 20 Prozent.
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