Doch nun befindet sich mit Twilio das vielleicht interessanteste Techunternehmen des Jahres auf dem Sprung an die Börse. Das 2008 gegründete Unternehmen hat seinen Börsenprospekt bereits eingereicht. Twilio gehört zum Klub der Einhörner - also zu den Start-ups, die mit mindestens einer Milliarde Dollar bewertet werden. Die Kalifornier wollen am Kapitalmarkt rund 100 Millionen Dollar einsammeln und befinden sich auf einem stabilen Wachstumskurs, aber noch mit einem negativen Betriebsergebnis. Zu den Kunden des Kommunikationsexperten gehören der Fahrdienst Uber, das Speicherunternehmen EMC, der Cloud-Spezialist Box und der Messagingdienst Whatsapp. Twilio ist mit seinem SMS-Mitteilungsdienst einer der wichtigsten Infrastrukturanbieter, um App-Kunden zu verifizieren und ihnen Mitteilungen zu schicken, etwa um Bestellungen zu bestätigen. Je mehr Kunden Apps nutzen und je häufiger darüber Einkäufe und Transaktionen stattfinden, umso mehr Umsatz generiert das Unternehmen daraus. Spannend ist, dass Twilio kein sichtbarer Dienst ist, sondern einfach nur eine Schnittstelle mit Funktionen für Programmierer darstellt, die diese in Anwendungen wie Uber einbauen. Der Endkunde wird somit Twilio gar nicht wahrnehmen. Es ist sozusagen ein fleißiges Bienchen, das seiner Arbeit höchst zuverlässig im Hintergrund nachkommt. Darüber hinaus unterhält Twilio noch nicht einmal einen eigenen Serverpark, sondern nutzt den Cloud-Dienst des Internetkonzerns Amazon.
Twilio stellt damit die aktuell höchste Form der Virtualisierung in der Informationstechnologie dar.
Thomas Rappold führt das Wikifolio BÖRSE ONLINE SILICON VALLEY. Infos im Internet unter https://www.wikifolio.com/de/SVALLEY