Die Aktien von United Internet und 1&1 Drillisch fallen heute nach Zahlen, während Börsenneuling Ionos zulegen kann. Was Anleger dazu wissen müssen und wo sich der Einstieg lohnt.
Netzausbau bremst United-Internet-Wachstum. Gewinnrückgang bei Ionos
Der Internetkonzern United Internet, die Tochter 1&1 und die im Februar an die Börse gegangene Tochter Ionos kämpfen mit hohen Kosten. Zumindest Ionos will im laufenden Jahr bei Umsatz und Gewinn rund zehn Prozent zulegen. Die Zahlen sorgten für Enttäuschung. Die Aktien von United Internet und seiner Mobilfunktochter 1&1 fielen um bis zu 6,1 Prozent und waren mit 15,32 beziehungsweise 10,20 Euro so billig wie zuletzt vor mehr als zehn Jahren. Sowohl bei den Zahlen für das vergangene Jahr als auch dem Ausblick für 2023 bleibe der operative Gewinn des Mutterkonzerns hinter den Erwartungen zurück, monierte ein Börsianer
Vor allem Kosten für den Netzausbau und Marketing haben das Gewinnwachstum von United Internet im vergangenen Jahr gebremst, wie das Unternehmen heute mitteilte. Der operative Gewinn (Ebitda) habe um 0,7 Prozent auf 1,272 Milliarden Euro zugelegt, der Umsatz um 4,8 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro, die Zahl der Kundenverträge um 730000 auf 27,46 Millionen.
Die Mobilfunk-Tocher 1&1 wiederum steigerte den Service-Umsatz den Angaben zufolge um 1,7 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro und den bereinigten Betriebsgewinn um 3,2 Prozent auf 693 Millionen Euro. Auch hier wirkten sich die Kosten für den Netzausbau dämpfend aus.
Auf dieser Basis stellten United Internet und 1&1 jeweils unveränderte Dividenden von 0,50 beziehungsweise 0,05 Euro je Aktie in Aussicht. Für 2023 peilt United Internet einen Umsatz von 6,2 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn auf dem Niveau von 2022 an. 1&1 sagte einen Gewinnrückgang auf etwa 655 Millionen Euro voraus. Die Service-Erlöse würden dagegen leicht auf 3,23 Milliarden Euro steigen.
Ionos kommt nach mauem Börsenstart nur mühsam in die Gänge
Gestiegene Kosten für Energie und Marketing haben dem Webhosting- und Cloud-Anbieter Ionos im vergangenen Jahr einen Gewinnrückgang eingebrockt. Das bereinigte operative Ergebnis sei um 2,7 Prozent auf 345 Millionen Euro gefallen. Der Umsatz habe dagegen um gut 17 Prozent auf 1,293 Milliarden Euro zugelegt und die Zahl der Kunden sei um 110000 auf sechs Millionen gewachsen. Für 2023 stellte der Börsenneuling beim Umsatz ein Plus von etwa zehn Prozent in Aussicht. Der bereinigte operative Gewinn soll um mindestens zehn Prozent steigen und die Marge mindestens 27 Prozent erreichen. Bei Letzterem traut sich Ionos mittelfristig 30 Prozent zu.
Der Webhoster war im Februar an die Börse gegangen. Die Alteigentümer United Internet und Warburg Pincus mussten sich mit einem geringeren Emissionserlös als zunächst angepeilt zufrieden geben. Außerdem schaffte es die Aktie bislang nicht, den Ausgabepreis von 18,50 Euro zu überspringen. Die erhoffte Belebung des Geschäfts mit Börsengängen in Deutschland blieb ebenfalls aus.
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(Mit Material von Reuters)