Diese sogenannten SPACs gehen mit dem Erlös auf die Suche nach Zukäufen, die übernommenen Unternehmen kommen so schnell und kostengünstig an die Börse. Die Aufsichtsbehörde untersuche vor allem, ob die Entlohnungs-Strukturen für die Investmentbanken dazu führten, dass sie die SPACs in Transaktionen mit ungeeigneten Übernahmeobjekten trieben, zum Nachteil der Investoren, sagten drei mit den Befragungen der Banken vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
Die SEC habe Auskünfte zu den Gebühren unter anderem von Citigroup, Credit Suisse, Morgan Stanley und Goldman Sachs angefordert, die mit die meisten SPACs an die Börse begleiten, sagten die Insider. Die Institute wollten sich nicht zu den Informationen äußern.
Dabei fokussiere sich die SEC auf Gebühren, die die Banken von den Initiatoren der SPACs bekommen. Normalerweise erhalten sie 5,5 Prozent des Emissionserlöses - einen Teil im Voraus, den anderen später, wenn die SPAC-Gründer ein Unternehmen gefunden haben, das in den Börsenmantel schlüpfen soll. Die Banker können also mehr Geld verdienen, wenn sie zugleich das Übernahmeobjekt beraten und dem SPAC dabei helfen, zusätzliche Gelder für die Übernahme bei Investoren einzusammeln. "Das große Thema für die SEC ist, ob die Berater dabei Interessenkonflikte haben", sagte einer der Insider. Das könnte der Fall sein, wenn die Investmentbanker für beide Seiten arbeiteten.
Kritiker warnen, die beratenden Banker könnten dabei ein zu positives Bild von den Übernahmekandidaten malen oder mögliche Probleme verschweigen. Darunter leiden würden Investoren, wenn sich das Unternehmen nach der Übernahme schlechter entwickelt und der Aktienkurs des SPAC in die Knie geht. SPACs sind gerade für junge Unternehmen in den USA ein Weg an die Börse, mit dem sie die traditionellen und langwierigen Genehmigungsprozeduren bei einer Neuemission umgehen können. Doch einige davon sind für die Börse noch nicht reif. Zuletzt hinkten die Aktienkurse von SPACs dem Blue-Chip-Index S&P 500 hinterher.
In den Unterlagen der SPACs müssen zwar die Gebühren genannt werden, die an Wirtschaftsprüfer und Anwälte gezahlt werden, nicht aber die für die Banken. Diese Wissenslücke wollte die SEC mit ihren Anfragen schließen, sagten die Insider. Außerdem gehe es darum, ob die Investmentbanker die Übernahmekandidaten und deren Prognosen genau genug geprüft haben, bevor sie einem SPAC die Übernahme empfehlen. Einige Banken hätten aus den Anfragen bereits Konsequenzen gezogen und ihre Prozesse auf den Prüfstand gestellt.
rtr