Wer neuer US-Präsident wird, beeinflusst auch die Börsen. Trump steht für eine Fortsetzung des Status quo. Er will die Steuern weiter senken und an seiner Deregulierungspolitik festhalten. Zudem möchte er die Gesundheitsreform seines Vorgängers Barack Obama abschaffen.
Sein Widersacher Joe Biden plant, an Obamacare festzuhalten und das Gesundheitssystem zu stärken. Zudem will er die Steuern für Gutverdiener und Unternehmen erhöhen. Außerdem sollen erneuerbare Energien gefördert werden.
Das Programm von Biden unterscheidet sich somit stark von der Politik Trumps. Um Investoren die Anlageentscheidung zu erleichtern, hat die Bank Vontobel zwei Aktienkörbe konstruiert, den Trump- (ISIN: DE 000 VP8 TRU 0) und den Biden-Basket (DE 000 VP8 0JB 0).
In jedem der beiden Zertifikate sind 25 Aktien enthalten, die von einem Wahlsieg des jeweiligen Kandidaten am 3. November profitieren dürften.
Vontobel hat dazu jeweils die Sektoren herausgefiltert, die einen Vorteil aus der Politik Bidens oder Trumps ziehen sollten. Bei Trump sind das die Branchen Öl, Tech, Finanzen, Pharma und Verbrauchsgüter. Dazu zählen etwa Unternehmen wie Conoco Philips (Öl), Facebook, Microsoft (Tech), Citi, Wells Fargo (Finanzen), Pfizer, Johnson & Johnson (Pharma) sowie Amazon (Verbrauchsgüter). Diese Titel hätten wohl beim Triumph Bidens wenig Potenzial.
Biden ist grüner als Trump
Denn der will auf saubere Energien setzen und die Techgiganten aufspalten. Zudem möchte er die Finanzindustrie nicht weiter deregulieren und seine Reformen dürften die Erträge der Pharmakonzerne verringern. Daher wird sein Sieg wohl Firmen aus den Segmenten erneuerbare Energien, Basiskonsumgüter, Gesundheitswesen und Rohstoffe nutzen.
Dazu gehören etwa der Wasserversorger American Water Works, der Abfallentsorger Waste Connections, Colgate-Palmolive und Estée Lauder (Konsumgüter), der Krankenhausbetreiber Humana sowie der Kiesförderer Vulcan Materials.
Rohstofffirmen könnten an den geplanten Infrastrukturprogrammen Bidens verdienen. Der Konsumgüterbereich dürfte von Steuersenkungen bei der Mittel- und Unterschicht profitieren und die Gesundheitsdienstleister von der Verbesserungen bei Obamacare.
Anleger können beide Zertifikate bis zum 2. November zeichnen, emittiert wird drei Tage später aber nur das Papier des Wahlsiegers. Steht bis dahin kein neuer Präsident fest, wird keines der beiden Zertifikate aufgelegt. Anleger erhalten keine Dividenden, zahlen aber auch keine jährliche Gebühr. Es besteht ein Dollar-Risiko. Die Papiere laufen ein Jahr, bis dahin ist die Zusammensetzung fix. Alle Aktien gehen gleich gewichtet in die Zertifikate ein.
Die Zusammenstellung der Papiere macht Sinn. Es besteht aber die Gefahr, dass die Aktienkurse des Biden-Baskets bis zum 5. November bereits stark steigen, falls er seinen Vorsprung weiter ausbaut. Dann würden Anleger schon auf hohem Kursniveau einsteigen.