Im vergangenen Jahr erzielte Uzin Utz einen Umsatz von 230,4 Millionen Euro, ein Plus von rund 175 Prozent seit dem Börsengang im Jahr 1997. Der Erlös stieg im Durchschnitt jährlich um 6,1 Prozent. Dabei verzeichneten die Schwaben trotz Jahrtausendcrash, Rezession, Finanzmarkt- und Euro-Schuldenkrise nie Verlust. Vielmehr entwickelte sich der Gewinn des Unternehmens langsam aber beständig nach oben und verdoppelte sich im genannten Zeitraum von 1,11 auf 2,16 Euro je Aktie.
Gab es in den letzten Jahren allerdings meist nur mehr oder weniger moderate Umsatz- und Gewinnzuwächse, so hat sich das Tempo der Schwaben zuletzt beschleunigt. Während Umsatz und Gewinn 2014 noch 6,6 und 9,0 Prozent zulegten, kletterten die Erlöse im ersten Halbjahr 2015 bereits um 9,2 Prozent auf 123,7 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg um 14,8 Prozent. Bei verbessertem Finanzergebnis und einem leichten Rückgang der Steuerquote erhöhte sich der Halbjahresüberschuss um 29,0 Prozent auf 5,0 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich so von 0,77 auf 1,0 Euro.
Uzin Utz profitiert dabei zusehends von seiner forcierten internationalen Expansion und den eingeleiteten Effizienzmaßnahmen beispielsweise in Form von fallenden Materialeinsatzquoten. Hatten die Schwaben in den letzten 15 Jahren schon zunehmend Filialen im Ausland eröffnet und so die Auslandsquote von 14 Prozent in 1996 auf 51,8 Prozent in 2013 gesteigert, so brachten eine verstärkte Expansion in den Niederlanden und die Eröffnung der ersten Fabrik in den USA jetzt noch mehr Fahrt ins internationale Geschäft. Lag die Auslandsquote Ende 2014 bei 54,4 Prozent, so erzielte Uzin Utz Ende Juni bereits 58,9 Prozent der Umsätze im Ausland.
Ein Ende der Zuwächse im Export ist nicht in Sicht. Derzeit laufen insbesondere die Geschäfte in den USA rund. Aber auch die Einführung neuer Produkte lässt weiteres Wachstum erwarten. Die Neuheitsquote mit Produkten, die noch keine fünf Jahre auf dem Markt sind, liegt beim Konzern aus Ulm seit vielen Jahren bei über 50 Prozent.
Kein Wunder, dass Firmenchef Werner Utz für das Gesamtjahr zuversichtlich vorausblickt. Das Wachstum der ersten sechs Monate dürfte sich fortsetzen. 2015 ist nicht nur ein Umsatz von rund 250 Millionen Euro drin, sondern auch einen Gewinnanstieg um rund ein Drittel auf etwa 2,70 Euro je Aktie. Im nächsten Jahr sind wegen der starken Expansion im Ausland - insbesondere in den USA - weitere Steigerungen auf ein Ergebnis von deutlich über 3,0 Euro je Aktie zu erwarten.
Auf Seite 2: Aktie zeigt klare Outperformance und hohes Momentum
Seit Monaten liefert die Aktie von Uzin Utz zum DAX eine klare Outperformance - alleine in den letzten vier Wochen von rund 15 Prozentpunkten. Zudem zählt der Titel mit einer relativen Stärke von 1,1 zu den Aktien mit vergleichsweise hohem Momentum. In besseren Börsenzeiten scheinen bei einem angesichts der starken operativen Zuwächse noch moderatem 12er-KGV weitere Kursgewinne und eine Notierung im Bereich von 50 Euro möglich.
ISIN: DE0007551509
Gewinn je Aktie 2016e: 3,20 €
KGV 2016e: 12,8
Eigenkapitalquote: 52,5%
Eigenkapital/Aktie: 23,66 €
Dividende 2015e/Rendite: 1,0 €/2,4%
Kurs/Ziel/Stopp: 40,87/48,0/28,70 €