Anleger haben derzeit nichts zu Lachen. Der DAX verliert seit Anfang August 15 Prozent an Wert und auch viele andere internationale Börsenplätze haben tiefrote Vorzeichen. Der Euro Stoxx 50 zeigt ein ähnliches Minus wie deutsche Blue Chips, der Dow Jones verliert ebenfalls rund zehn Prozent und der Nikkei225 schneidet auch nicht besser ab.

Aber auch in diesem schlechten Umfeld gibt es Hoffnung. Ein Titel, der sich auffälligerweise exakt seit Beginn des allgemeinen Kursabschwungs an den Börsen stark zeigt, ist Valiant Holding. Die Aktie der Bank in Bern bringt derzeit zum Schweizer Leitindex SMI nicht nur eine Outperformance in nur vier Wochen von rund 25 Prozentpunkten, sondern auch im miesen Börsenumfeld noch eine positive Kursentwicklung von +16,8 Prozent. Der Titel zählt damit zu den Top-Performern der letzten Wochen überhaupt quer Beet in allen Indizes.

Auslöser für diesen starken Lauf waren die Mitte August präsentierten Halbjahreszahlen des Finanzkonzerns. In den sechs Monaten steigerte Valiant einerseits das Volumen der Kundengelder um 1,1 Prozent auf 18,1 Milliarden Franken und legte andererseits auch bei den Ausleihungen um 0,5 Prozent zu. Durch den geringeren Anstieg der Ausleihungen verbesserte sich der Deckungsgrad in der Kreditstruktur - Kundengelder/Ausleihungen auf 82,7 Prozent.

Da scheinen sich die Befürchtungen vieler Anleger aus der Vergangenheit nun langsam aber sicher in Luft aufzulösen. Bei niedrigem allgemeinen Zinsniveau und niedrigem Deckungsgrad sind die Zinsmargen und Erträge für Banken niedrig. Und Valiant konnte die Kritiker da schon im vergangenen Jahr mit einem überraschenden Anstieg der Kundengelder um 2,8 Prozent besänftigen. Lag der Deckungsgrad Ende 2013 erst bei 79,9 Prozent, so waren es im Dezember 2014 immerhin schon 82,2 Prozent.

Durch den höheren Deckungsgrad und zusätzliche Einsparungen und Optimierungen sowie fallende Abschreibungen und Wertberichtigungen steigt einerseits aber die Zinsmarge, andererseits fallen aber auch die Kosten. Dadurch verbuchte das Geldhaus aus Luzern im vergangenen Jahr einen Anstieg beim Gewinn von 5,79 auf 5,98 Franken je Aktie. Im ersten Halbjahr gab es einen weiteren Schub beim Ergebnis um 14,9 Prozent auf 48,5 Millionen Franken. Das Ergebnis je Aktie kletterte dadurch von 2,67 auf 3,07 Franken.

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Der Gewinnanstieg dürfte aber nicht der letzte gewesen sein. Mittelfristig bis 2017 peilt Valiant-Chef Markus Gygax infolge weiterer Kostenoptimierungen und Gewinnung von Marktanteilen einen Konzerngewinn von rund 150 Millionen Franken an. 2014 waren es 94,5 Millionen Franken. Das Ergebnis je Aktie könnte dann im Bereich von 9,50 Franken liegen. Mit 10er-KGV und bei einer wahrscheinlich weiter steigenden Dividende - schon für 2014 lag die Ausschüttung bei 3,20 Franken je Aktie und einer Rendite im Bereich von drei Prozent - ist die Aktie ohnehin attraktiv. In zwei oder drei Jahren könnte aber auch eine Ausschüttung von 4,0 Franken oder mehr je Aktie drin sein.

Bezogen auf das Eigenkapital von 125,73 Franken bekommen Anleger den Wert derzeit trotz der deutlichen Kursgewinne immer noch mit einem Discount zum Buchwert von mehr als zehn Prozent. Steigende Dividenden, günstige Bewertung - bei Valiant sind weitere Kurssteigerungen zu erwarten.

ISIN: CH0014786500

Gewinn je Aktie 2016e: 6,50 CHF/5,95 €

KGV 2016e: 17,1

Eigenkapitalquote: 7,8%

Eigenkapital/Aktie: 125,73 CHF/115,35 €

Dividende 2015e/Rendite: 3,20 CHF/2,95 €/2,9%

Kurs/Ziel/Stopp: 101,72/125,0/68,70 €