Fondsmanager



Ufuk Boydak heuerte im November 2009 bei Loys in Oldenburg an. Er begann als Analyst und arbeitete eng mit Christoph Bruns zusammen. "Mr. Aktie" brachte ihm das nötige Rüstzeug bei. Ab 2011 war er dann Co-Portfoliomanager des LOYS Global von Bruns. Im Januar 2013 bekam Boydak mit dem LOYS Global System seinen ersten eigenen Fonds. 2014 folgte der LOYS Europa System und seit Anfang 2015 ist er darüber hinaus Partner und für den LOYS Global L/S verantwortlich. Seit September 2017 ist Boydak nicht mehr nur Fondsmanager, sondern auch Vorstandsvorsitzender der Loys AG.

Anlagestrategie



Auch für Boydak steht wie bei Loys üblich der wertorientierte Gedanke am Anfang jeder Investmentüberlegung. Das nun in Frankfurt ansässige Loys-Investmentteam greift dabei auf die klassische Value-Analyse Benjamin Grahams zurück. Danach sollten Kaufkandidaten eine Unterbewertung von mindestens 30 Prozent aufweisen. Dies kombiniert Boydak mit den Erkenntnissen von Warren Buffett - also dem "Burggraben", der die Cashflows der Zukunft sichert. "Aus diesen beiden bewährten und erfolgreichen Strategien habe ich einen datengestützten Prozess entwickelt, um die Trüffel zu identifizieren. Solche Titel weisen dann meist ein asymmetrisches Chance-Risiko-Verhältnis auf", sagt Boydak. Er arbeitet derzeit auch daran, die Prozesse weiter zu standardisieren, um die Personenabhängigkeit zu reduzieren. Im Gegensatz zum ebenfalls global anlegenden Fonds seines Mentors ist der LOYS Global System breiter aufgestellt und weist keine starken Gewichtungen in Einzeltiteln oder bestimmten Branchen auf. Der Fonds wird jedoch auch komplett benchmarkfrei verwaltet. "Wir schauen uns lieber abseits der großen Indizes um, dort finden wir immer noch günstige Aktien, die nicht jeder kennt. Hingegen kaufen alle vermeintlich konservative Titel wie Nestlé. Allerdings stagniert bei den Schweizern seit zehn Jahren der Gewinn. Die Aktie hat sich jedoch verdoppelt. Aber normalerweise steigen die Kurse auch nur nachhaltig an, wenn auch der Ertrag steigt," sagt Boydak. Die jeweilige Titelgewichtung ist abhängig von der Höhe der Unterbewertung und der qualitativen Einschätzung des Unternehmens sowie der Liquidität. Normalerweise beträgt sie zwischen ein und 2,5 Prozent. Boydak strebt jedoch an, die 60 bis 100 Titel (aktuell 93) im Fonds möglichst gleich zu gewichten. In den vergangen fünf Jahren hat er im Schnitt 15 Prozent pro Jahr zugelegt, während der MSCI World bei guten 12 Prozent lag. Allerdings hat Boydak US-Titel meist gering gewichtet. Derzeit sind es etwa 15 Prozent.

Fazit: Solider Fonds, der systematisches Stockpicking betreibt. Seit Auflage vor fünf Jahren lief der Fonds konstant gut.