Der US-Kreditkartenriese hat Börsianer gleich in zweifacher Hinsicht in Aufregung versetzt. Visa legte für das zweite Quartal beeindruckende Zahlen vor. Die Amerikaner steigerten ihren Umsatz um zwölf Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar, der Nettogewinn kletterte gegenüber dem Vorjahr unerwartet um ein Viertel auf 1,7 Milliarden. Die Nettomarge lag bei knapp 50 Prozent. Zudem fachte Visa die Fantasie der Anleger durch Übernahmeverhandlungen mit Visa Europe an.

Von Visa Europe hatte sich das Unternehmen 2007 vor dem Börsengang getrennt. Der europäische Arm gehört einem Konsortium von über 3000 Banken, die eine Put-Option ausüben können, wenn 80 Prozent der Mitglieder zustimmen. Eine Übernahme könnte noch im laufenden Jahr zustande kommen. Die regionale Lücke galt etwa im Vergleich zum Rivalen Mastercard immer als Schwäche des Unternehmens.

Ein Deal wird indes kostspielig: Das Volumen wird auf bis zu 20 Milliarden Dollar taxiert. Die Finanzierung könnte auch zur Reduzierung von Aktienrückkaufprogrammen führen.

Die Aktie sprang stark an. Mit dem Papier profitieren Anleger vom Trend zum bargeldlosen Zahlungsverkehr ebenso wie vom Wachstum des globalen Onlinehandels.

BAU

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