Der Zeitplan war eng gesteckt: Am 21. April lief vor dem Bezirksgericht in San Francisco eine richterliche Frist ab, nach der Volkswagen eine Einigung mit den US-Umweltbehörden in der Abgasaffäre erzielen muss - Grundvoraussetzung, damit der Aufsichtsrat einen Tag später über die Höhe des Schadens und die weiteren Rückstellungen beraten konnte.

Quasi in letzter Minute haben die Wolfsburger mit den US-Behörden eine Grundsatzeinigung erzielt. Die Lösung umfasst die Option, dass Volkswagen einen Großteil der betroffenen Dieselfahrzeuge zurückkaufen und zudem "substanziellen Schadenersatz" an die Besitzer zahlen muss. Die Nachricht sorgte an der Börse für Erleichterung. Die Aktie legte binnen weniger Tage um mehr als 15 Prozent zu.

Rekordverlust erzielt



Doch kommt den Konzern die Einigung teuer zu stehen. Aufgrund der dafür nötigen Rückstellungen von 16,2 Milliarden Euro rutschte Volkswagen 2015 unterm Strich mit minus 1,6 Milliarden Euro in die roten Zahlen - der größte Verlust der Konzerngeschichte. Für den Autobranchenanalysten der Nord/LB, Frank Schwope, ist die Krise damit noch lange nicht ausgestanden: "Auch die Einigung in den USA ist lediglich ein Zwischenschritt eines Marathons, der sich auf die nächsten fünf bis zehn Jahre ausdehnen dürfte."

Schwope rechnet mit Gesamtkosten von 20 bis 30 Milliarden Euro infolge der Manipulationen, wobei eher von einem Überschreiten auszugehen sei. Denn neben Umrüstkosten und Entschädigungen in vielen anderen Ländern stehen auch mögliche Strafzahlungen an. Allerdings werden sich die Belastungen über viele Jahre verteilen, sodass der Konzern vielleicht sogar um eine Kapitalerhöhung herumkommt.

Wegen der weiterhin bestehenden Risiken dürfte die Volkswagen-Aktie sicherlich kaum zu neuen Höhenflügen ansetzen. Doch auch ein neuer Kurseinbruch ist wenig denkbar, da ein großer Unsicherheitsfaktor aus dem Weg geräumt ist. In dieser Situation bietet sich als Alternative zur Aktie das neue Memory-Express-Airbag-Zertifikat von Credit Suisse an, das noch bis 13. Mai gezeichnet werden kann.

Grundsätzlich sieht das Papier jährlich einen Bonus von 50 Euro je 1000 Euro Nennwert vor, wenn die Volkswagen-Aktie auf oder über der Barriere von 50 Prozent liegt, wobei entgangene Kupons nachgeholt werden können (Memory-Funktion). Zudem ist, erstmals nach einem Jahr, eine vorzeitige Rückzahlung vorgesehen, wenn die Aktie die Rückzahlungsschwelle erreicht. Andernfalls geht es in die Verlängerung, wobei die Rückzahlungsschwelle pro Jahr um fünf Prozentpunkte sinkt. Am Ende reicht es aus, wenn die VW-Aktie bei 50 Prozent ihres Startwerts steht, damit das Zertifikat zum Nennbetrag plus aller Bonuszahlungen getilgt wird. Damit ist das Papier auch für weniger spekulativ orientierte Anleger geeignet.