Man muss sich an einen neuen Namen im DAX gewöhnen: Der Immobilien-Konzern Vonovia (ehemals Deutsche Annington) wird in den erlauchten Kreis aufrücken. Für deren Aktionäre ist das keine wirklich gute Botschaft.

Keine Frage: der Wert hat von den Spekulationen im Vorfeld profitiert. So drehte die Aktie im August-Crash bereits deutlich über den Juni-Tiefs wieder nach oben. Und während der DAX mit dem August-Tief nur noch etwa 12 Prozent über dem 2014er-Tief gehandelt wurde, war bei Vonovia ein Puffer von gut 40 Prozent zu beobachten. Mittelfristig dürfte es für den Wert, der erst vor Jahresfrist in den MDAX aufgestiegen war, aber eine Underperformance geben.

Der Kurseffekt der Index-Aufnahme ist zumeist bereits vorgezogen, wie Untersuchungen belegen: zwei Drittel der DAX-Aufsteiger liefen in den letzten 15 Jahren ab der Index-Aufnahme schlechter als der DAX selbst. Leider gibt es auf den Wert noch keine tendenziell Short ausgerichtete Derivate mit Seitwärtsrendite. Aus diesem Grund wird direkt eine kurzfristig ausgerichtete Put-Spekulation gewählt, die zugleich dem für September tendenziell eher schwachen Aktienmarkt Rechnung trägt.

Der ausgewählte Schein weist einen rechnerischen Hebel von etwa minus acht auf. Die Reißleine würde gezogen, sofern der Basiswert über 31 Euro klettert und damit mehr als 61,8 Prozent der März-Juni-Abwärtswelle wieder gut gemacht hat (Fibonacci-Retracement). Es ist natürlich schwer, dafür einen passenden Stopp zu finden. Wir platzieren diesen einmal bei 25 Cent im Schein und peilen Gewinnmitnahmen bei 55 Cent an, was noch 5 Cent unter dem August-Hoch liegt.



Name: Vonovia-Put

WKN: HY7BTC

Aktueller Kurs: 0,36 € / 0,38 €

Laufzeit: 16.12.15

Basispreis: 31,40 €

Stoppkurs: 0,25 €

Zielkurs: 0,55 €



Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.

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