Beim einzigen im DAX befindlichen Immobilienwert Vonovia gab es im August zwei Insidertransaktionen zu vermelden - allerdings mit unterschiedlichen Vorzeichen. Während Aufsichtratsmitglied Ute Geipel-Faber 1.400 Aktien im Gegenwert von fast 49.000 Euro gekauft hat, trennte sich Klaus Freiberg hingegen von immerhin 15.000 Vonovia-Aktien im Volumen von fast 530.000 Euro. Da Ende Mai ein anderer Insiderverkauf gemeldet wurde, überwiegen 2016 eindeutig die Verkäufe. Mit einem Gesamtvolumen von über 1,7 Millionen Euro übertrafen die Verkäufe die Käufe um mehr als das 35-fache. Dies lag sicherlich auch an der starken Aufwärtstendenz der Aktie.

Aus charttechnischer Sicht bewegt sich nämlich die Vonovia-Aktie gegenwärtig auf Rekordniveau. Innerhalb von drei Jahren hat sich der Titel mehr als verdoppelt. Der intakte Aufwärtstrend lässt sich an der steil nach oben verlaufenden mittelfristigen 100-Tage-Linie besonders gut ablesen. Einige charttechnische Timingindikatoren wie die Bollingerbänder oder der Relative-Stärke-Index mahnen derzeit eher zur Vorsicht. Letzterer generierte mit dem Unterschreiten der Marke von 70 Prozent sogar ein klares Verkaufssignal. Da die Rekordfahrt der vergangenen Monate bzw. Jahre ohne nennenswerte Atempausen vollzogen wurde, fehlt es der Vonovia-Aktie nun an markanten Unterstützungszonen. Leichte Haltezonen sind allenfalls im Bereich von 33 bzw. 32 Euro auszumachen.

Auf Seite 2: Metro - Vorstandschef Koch kauft ein

Von ihrem bisherigen Rekordhoch in Höhe von mehr als 75 Euro ist die Metro-Aktie (aktuell: 26,80 Euro) meilenweit entfernt. Auf die Anfang August veröffentlichten Quartalszahlen reagierten die Börsianer ziemlich verschnupft. Operativ verdiente der Handelskonzern nämlich deutlich weniger als im Vorjahr. Derzeit leidet das Unternehmen unter einer schwachen Umsatzentwicklung und hohen Kosten für den Konzernumbau. Probleme bereitet zudem das Geschäft in Russland. Nichtsdestotrotz bestätigte das Management die Jahresprognose für das am 30. September endende Geschäftsjahr 2015/16. Demzufolge sollen Umsatz und bereinigtes EBIT währungsbereinigt leicht steigen.

Metro-Chef Olaf Koch ließ sich vom jünjsten Kurssturz der Aktie unter die Marke von 26 Euro nicht verunsichern und deckte sich massiv mit Metro-Aktien ein. So kaufte er insgesamt 15.000 Anteilsscheine und bezahlte hierfür fast 394.000 Euro. Seit dem Jahreswechsel stellte dies den größten Insiderkauf bei Metro dar. In den Monaten zuvor haben seine beiden Vorstandskollegen Boone und Hutmacher für fast 50.000 Euro (26. Februar) bzw. über 220.000 Euro (31. März) Aktien erworben. Beim Aufsichtsratsvorsitzenden Steinemann belief sich die Kauftransaktion auf mehr als 100.000 Euro (22. Februar).

Auf Seite 3: Verkaufswelle bei Hypoport

Bei dem weniger bekannten Immobilienfinanzierer Hypoport haben zwei Vorstände im August massiv Aktien des von ihnen geleiteten Unternehmens verkauft. Dabei handelte es sich um die beiden Vorstandsmitglieder Stephan Gawarecki und Hans Peter Trampe. Beide trennten sich von jeweils 45.000 Hypoport-Aktien und erlösten dadurch jeweils mehr als vier Millionen Euro. Angesichts einer Marktkapitalisierung von "lediglich" 554 Millionen Euro, kann man das Volumen als beträchtlich einstufen und durchaus als Warnhinweis interpretieren. Besonders interessant dabei: 2016 gab es keinen einzigen Insiderkauf zu vermelden. Neben den oben erwähnten Verkäufen hatten bereits im Mai insgesamt drei Insider - darunter zwei Aufsichtsratsmitglieder - Aktien verkauft. Diese Verkäufe beliefen sich auf insgesamt 3.000 Aktien. Der Gesamterlös der Transaktionen fiel mit rund 240.000 Euro allerdings relativ bescheiden aus.

Zum Autor:

Jörg Bernhard ist freier Journalist und hat sich in den vergangenen Jahren auf Zertifikate-, Rohstoff- und Edelmetallinvestments spezialisiert.