Ja, es soll sie geben: Aktien, die sich über viele Jahre oder gar Jahrzehnte durch eine gute Wertentwicklung auszeichnen. Diese Aktien bieten die Möglichkeit, auch in ungewissen und aufreibenden Zeiten gute Renditen zu erzielen und von einem kontinuierlichen Wachstum zu profitieren.
Denkt man an Dauerläufer, kommen einem sofort die großen US-Konzerne wie Microsoft, Alphabet oder Waste Management in den Sinn. Diese Aktien haben ihren Anlegern über Jahre hinweg stabile und herausragende Renditen beschert. Weniger bekannt hingegen ist, dass die europäischen Märkte im Januar eine weitaus stärkere Dynamik zeigten als der US-Markt oder der MSCI World. Vor diesem Hintergrund hat es sich BÖRSE ONLINE zum Ziel gesetzt, die europäischen Langfrist-Performer zu identifizieren und hat dabei den Stoxx Europe 600 genauer unter die Lupe genommen.
Die Auswahlkriterien für die Marathon-Aktien basierten auf einer Marktkapitalisierung von mehr als 100 Milliarden Euro, da ein echtes Dauerläufer-Unternehmen finanziell solide aufgestellt sein muss. Zudem musste der Aktienkurs in den letzten 20 Jahren, inklusive Dividenden, um mehr als 1.000 Prozent gestiegen sein. Ein weiteres Kriterium war eine niedrige Verschuldung, da hohe Schulden ein Unternehmen schnell in Schwierigkeiten bringen können – ein Faktor, der bei Langfrist-Performern definitiv nicht zutrifft. Die Netto-Schuldenquote sollte daher unter 100 Prozent liegen. Auch die Volatilität spielte eine Rolle: Der Beta-Faktor, der die Schwankungsbreite der Aktie misst, sollte unter 1 liegen. Letztlich war jedoch vor allem entscheidend, dass die Aussichten für die gesamte Branche positiv sind.
Ein klassischer Dauerläufer ist zum Beispiel der französische Luxuskonzern Hermès. Die Aktie legte in den vergangenen 20 Jahren um 6.662,3 Prozent zu. In den vergangenen Monaten war jedoch der gesamte Sektor unter Druck, und ob und wann sich das Blatt wendet, ist momentan nicht absehbar. Aus diesem Grund wurde Hermès, trotz seinem Status als klassischer Dauerläufer nicht berücksichtigt. Schließlich erfüllt die Aktie des Konzerns den letzten, aber auch entscheidenden Kritikpunkt der Analyse nicht. Man sollte allerdings bedenken, auch jeder noch so starke Dauerläufer kann zwischendurch Schwäche zeigen, sodass der langfristige Aufwärtstrend korrigiert wird. Aber Aktien, die auf eine lange, erfolgreiche Historie zurückblicken, zählen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch künftig zu den Top-Performern am Aktienmarkt.
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Branchenführer mit starken Zukunftsaussichten
ASML agiert in einem zukunftsträchtigen Markt und ist weltweit führend in der Herstellung von Lithografie-Systemen für die Halbleiterindustrie. Das Unternehmen zählt zu den wertvollsten Tech-Konzernen Europas und hat mit seiner extremen Ultraviolett-Technologie eine Monopolstellung und hohe Preissetzungsmacht. Nach einer Prognosesenkung im Herbst 2024 erlebte die Aktie eine Korrektur, erholte sich jedoch rasch. Nach dem Deepseek-Beben im Januar 2025 gab es erneut einen Rückgang, doch Ende des Monats überraschte ASML mit starken Jahreszahlen: Der Auftragseingang im vierten Quartal 2024 übertraf die Erwartungen um das Doppelte. Daraufhin stieg die Aktie deutlich. CEO Christophe Fouquet prognostiziert für das erste Quartal 2025 einen Umsatz von 7,5 bis 8 Milliarden Euro, was die Erwartungen übertrifft. Für 2025 erwartet das Unternehmen Erlöse zwischen 30 und 35 Milliarden Euro. Zum Vergleich: 2020 lag der Umsatz bei 13,9 Milliarden Euro. Analysten schätzen für 2028 einen Umsatz von 51,1 Milliarden Euro. Wenn die großen Chiphersteller ihre Investitionen ausweiten, dürfte das Geschäft weiter wachsen. In den letzten 20 Jahren erzielte die Aktie im Durchschnitt eine jährliche Rendite von 24,6 Prozent, mit einer Gesamtperformance von 8.080,5 Prozent.
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