Aufsichtsratsmitglied Thomas Strüngmann hat das Mehrjahreshoch der Wacker-Chemie-Aktie dazu genutzt, diese im großen Stil zu verkaufen. In der Zeit vom 5. bis 9. Januar trennte er sich von insgesamt 33.300 Aktien im Gegenwert von 5,7 Millionen Euro. Anleger sollten dies als "Misstrauensbeweis" interpretieren und deshalb auf eine technische Korrektur setzen. Analysten prognostizieren dem Unternehmen für die kommenden Jahre mit Blick auf die Umsätze, Ergebnisse und Dividendenzahlungen zwar einen starken Aufwärtstrend, dies scheint angesichts der Kursrally von 57 Prozent innerhalb der vergangenen zwölf Monate aber in den aktuellen Aktienkursen gebührend berücksichtigt zu sein. Die Aufwärtsdynamik sollte daher spürbar nachlassen bzw. drehen. Mit dem nachfolgenden Discount-Put bietet sich bei relativ defensiver Strategie eine ausgesprochen attraktive Renditechance.
Derzeit touren die IR-Manager von Wacker Chemie durch Deutschland, Österreich, Großbritannien und die USA, um Anleger und Analysten von der Qualität der Aktie zu überzeugen. Diese Roadshows dauern noch bis zum 22. Februar. Am 13. März stehen dann die Bilanzpressekonferenz und die Veröffentlichung des Geschäftsberichts für 2017 auf der Agenda. Danach folgen noch zahlreiche weitere Roadshows nach Dänemark, Frankreich und Australien. Fazit: Auf dem höchsten Stand seit fast sieben Jahren dürfte es aber immer schwieriger werden, unter Investoren neues Kaufinteresse zu wecken.
Unter charttechnischen Aspekten stellt sich die aktuelle Lage besonders spannend dar. Im Bereich von 170 Euro verläuft nämlich eine massive Widerstandszone. Genau hier drehte der Titel im Herbst 2008 und im Mai 2011 fulminant nach unten. In beiden Fällen folgten massive Kursstürze von über 70 Prozent. Obwohl bislang noch kein konkretes charttechnisches Verkaufssignal ausgelöst wurde, dürfte ein Scheitern an der charttechnischen Hürde wahrscheinlicher sein als ihr nachhaltiges Überwinden. Beim Relative-Stärke-Index scheint ein Ausstiegssignal förmlich "in der Luft zu liegen", schließlich rutschte dieser Timingindikator in den vergangenen Handelstagen von über 80 auf aktuell 72 Prozent ab. Zur Erinnerung: Ein Rutsch unter die Marke von 70 Prozent interpretieren Chartisten als klares Ausstiegssignal.
Auf Seite 2: So sehen die Konditionen und Kennzahlen aus
Attraktive Seitwärtsrendite möglich
Mit dem von der HVB/UniCredit emittierten Discount-Put auf Wacker Chemie (WKN: HW9BAN) können Anleger innerhalb von fünf Monaten 18 Prozent verdienen, falls die Aktie am 13. Juni 2018 auf oder unter 190 Euro (aktuell: 173,15 Euro) notieren sollte. Ein bis zum Bewertungstag erfolgter Anstieg auf bzw. über den Basispreis von 210,00 Euro würde hingegen einen Totalverlust nach sich ziehen. Der große Vorteil von Discount-Puts besteht darin, dass ein während der Laufzeit zu beobachtendes Verletzen des Basispreises von 210 Euro nicht mit einer Knock-Out-Funktion verbunden ist. Allein der maßgebliche Aktienkurs am Bewertungstag (13. Juni 2018) entscheidet über die Höhe der Rückzahlung.
Aktuell bietet das Papier durch die Rückzahlung von bis zu 20,00 Euro eine maximal mögliche Renditechance von 18,6 Prozent (44,0 Prozent p.a.). Da der Cap mit 190 Euro über dem aktuellen Aktienkurs angesiedelt ist, wäre diese Gewinnchance sogar bei leicht aufwärts tendierendem Aktienkurs möglich. Sollte die Aktie bis zum Bewertungstag jedoch um weitere 21 Prozent auf 210 Euro ansteigen, würde dies einen Totalverlust nach sich ziehen. Dieses Risiko kann derzeit jedoch als vernachlässigbar eingestuft werden.
Produkt: Discount-Put auf Wacker Chemie
ISIN: DE000HW9BAN6
Emittent: HVB/UniCredit
Laufzeit (Zahltag): 13.06.2018 (20.06.18)
Basispreis: 210,00 Euro< br>
Cap: 190,00 Euro
Ratio: 1,0
Maximalrendite (p.a.): 18,6 % (44,0 %)
Abstand zum Cap: 9,7 %
Abstand zum Basispreis: 21,3 %
Kurs aktuell (Basiswert): 173,15 Euro
aktueller Kurs des Discount-Put: 16,88 Euro
Stoppkurs (Discount-Put): 9,90 Euro
Zielkurs (Discount-Put): 19,50 Euro
Disclaimer
Investment des Tages - Wichtige Informationen
In der Rubrik "Investment des Tages" veröffentlichen wir Anlageideen für Privatinvestoren. Die vorgestellten Wertpapiere bieten Gewinnchancen im zweistelligen Prozentbereich und verfügen in der Regel über einen komfortablen Risikopuffer. Sie sollen Alternativen aufzeigen, wie man auch in Seitwärts- oder begrenzten Abwärtstrends attraktive Renditechancen wahrnehmen kann. Über Erfolg oder Misserfolg entscheidet aber dennoch stets die Entwicklung des zugrundeliegenden Basiswerts. Dabei kann es sich um eine Aktie, einen Index oder einen Rohstoff handeln. Geht die Spekulation nicht auf, können unter Umständen hohe Verluste entstehen.
Mit dem Papier zielt der Anleger zum Kaufzeitpunkt zunächst einmal darauf ab, das Papier bis zur Fälligkeit zu halten. Um potenzielle Kursverluste zu begrenzen, werden jedoch in der Regel Stopp-Loss-Marken vorgeschlagen. Diese liegen in der Nähe wichtiger charttechnischer Marken. Die vorgestellten Zertifikate stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.
Grundsätzlich handelt es sich bei solchen Wertpapieren um Inhaberschuldversprechen einer Bank. Die Bonität des Emissionshauses fließt in die Kennzahlen des Finanzprodukts mit ein. Bei einer Insolvenz des Emittenten könnte es im Extremfall sogar zu einem Totalverlust kommen.