Eine kleine Korrektur sei zwar angebracht, aber die Unternehmensgewinne sprudelten weiter - und somit habe die Weltleitbörse noch Aufwärtspotenzial, sagte ein Börsianer in Frankfurt. Auch die gute Konjunktur erhöhe die Kauflaune der Investoren. Allerdings dämpften einige Statistiken die Stimmung etwas. So erhielt der Wohnungsbau in den USA im Dezember überraschend einen Dämpfer. Der Konjunkturindex der Fed von Philadelphia für Januar fiel niedriger als erwartet aus.
Auch belastete der seit Monaten schwelende Haushaltsstreit die Stimmung. Denn sollten sich Republikaner und Demokraten nicht auf eine Finanzierung von Regierung und Bundesbehörden einigen, könnte es ab Freitagnacht einen Regierungsstillstand geben. Seit Beginn des Finanzjahres am 1. Oktober drohte dies schon drei Mal. Die Kontrahenten konnten sich bislang nicht auf eine langfristige Finanzierung einigen, so dass nur Überbrückungsgelder genehmigt wurden.
Mit Morgan Stanley legte noch vor Börsenbeginn die letzte US-Großbank ihre Bilanz vor. Wie bei den Rivalen belastete vor allem die geplante Steuerreform das Ergebnis. Zugleich lief es im Tagesgeschäft aber dank der robusten Konjunktur rund. Die Aktien notierten 0,5 Prozent höher.
Weiter im Rampenlicht standen Apple. Der Tech-Konzern nutzt die Steuerreform für ein milliardenschweres Investitionsprogramm in den USA und will 38 Milliarden Dollar an Steuern auf sein Auslandsvermögen zahlen. Einige Börsianer vermuteten, dass Apple nun Spielraum für Aktienrückkäufe und höhere Dividenden hat, ohne wieder in die Kritik zu geraten. Die Aktien stiegen im Anfangsgeschäft um 0,3 Prozent, nachdem sie am Mittwoch 1,7 Prozent zugelegt hatten.
Auf Talfahrt gingen Alcoa mit einem Abschlag von 7,3 Prozent. Der Aluminiumproduzent rutschte im vierten Quartal tiefer in die roten Zahlen. Eine Kaufempfehlung hievte dagegen Hertz um 4,4 Prozent in die Höhe. Die Analysten der australischen Bank Macquarie stuften die Papiere des Autovermieters auf "outperform" von "neutral" hoch. IBM notierten ein Prozent höher. Nach Handelsschluss werden die Geschäftszahlen des IT-Dienstleisters erwartet.
rtr